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Author Archives: Dr. Uwe Heckers

Dynavector DRT XV-1s

Dynavector DRT XV-1s

Ist es ein Warp-Kern?
Ist es ein Schneidstichel?
Nein, es ist ein DV DRT XV-1s!

Dynavector DRT XV-1s

In aller Kürze:
Der Dynavector DRT XV-1s, dieser wahrhaft große Tonabnehmer, ist mit seiner unübertroffenen Raumanmutung, Spielfreude und Klangfarbenpracht auch nach 20 Jahren Produktionszeit ein Maßstab für alle Herausforderer.

Dynavector DRT XV-1s


Seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre bietet Dynavector eine überschaubare Reihe von Tonabnehmern an, die ausschließlich nach dem Prinzip der bewegten Spule (Moving Coil, MC) funktionieren. Das geht los mit dem knapp 700 Euro teuren 10X5 Mk II und endet mit dem mehr als zehnmal so teuren DRT XV-1t. Auffällig ist an den Produkten aus Tokio, dass im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern jeder Tonabnehmer insofern ein Unikat ist, als für jede Baureihe unterschiedliche Gehäuse und Generatoren verwendet werden. Gängiger ist die Variante, dass in gleichen Gehäusen unterschiedliche Generatoren mit verschiedenen Nadelträgern und -schliffen eingebaut werden. Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Mehrzahl der „Dynavectoren“ eine für heutige Verhältnisse ungewöhnliche große Modellkonstanz aufweisen, sodass sie allesamt zu Recht als moderne Klassiker gelten können. Das liegt daran, dass der ursprünglich unter dem Markennamen Ultimo debütierende Hersteller seine Produkte nur in größeren Abständen weiterentwickelt. Und auch nur dann, wenn man wirklich überzeugt ist, eine Möglichkeit zur Verbesserung gefunden zu haben. Einen letztendlich auch für Kunden unbefriedigenden, quick schon nervösen Modellwechsel sucht man daher bei dem in Tokio ansässigen Hersteller vergebens.

Auch das DRT XV-1s ist bereits seit 2002 auf dem Markt. Das ist übrigens auch das Jahr, in dem der Firmengründer und ehemalige Universitätsprofessor Dr. Noburo Tominari verstorben ist. Zu seinen Ehren führen die beiden Spitzenmodelle deshalb die Buchstabenkombination „DRT“ in ihren ansonsten etwas kryptisch wirkenden Modellbezeichnungen. Doch selbst nach über zwanzig Jahren Produktionszeit imponiert die einzigartige Erscheinung des XV-1s immer noch. Dessen schiere Physis macht schon rein äußerlich deutlich, dass wir es hier mit einem wahrlich großen Tonabnehmer zu tun haben. Mit 3,1 x 1,8 x 2,1 Zentimetern (Länge/Breite/Höhe) ist das System sehr raumgreifend und setzt für den Betrieb eine Headshell voraus, die genügend Platz bietet. Dabei ist es mit seinen 12,6 Gramm gar nicht mal so schwer, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Gleichwohl verlangt es nach einem mittelschweren bis maximal schweren (10 bis 20 g effektive Masse) und vor allem auch stabilen Tonarm. Ich selbst habe es im Dynavector DV-507 Mk II, Graham 2.2 Carbon und sogar im Technics EPA-120 betrieben. Letztgenannter ist natürlich kein angemessener Spielpartner, obwohl das XV-1s erstaunlich intestine seinen Dienst darin tut. Bei Freunden habe ich es aber auch im SME Series V, Schröder Reference SQ und TW Acustic Raven 10.5 zur vollen Zufriedenheit ihrer jeweiligen Besitzer gehört.

Dynavector DRT XV-1s
Technik an der Schwelle zur Kunst. Eigentlich sollte man sich den DRT XV-1s zweimal kaufen. Einen für den Tonarm, einen für die Vitrine. Vielleicht auf einem Drehteller mit vormontiertem Vergrößerungsglas. Uns beeindruckte vor allem die Akkuratesse, mit der die winzigen Käbelchen entlang des Gehäuses verlegt wurden.

Die spektakuläre Form des Dynavector DRT XV-1s ergibt sich, weil in ihm sage und schreibe acht Alnico-Magnete für ein möglichst homogenes Magnetfeld verantwortlich sind. Vier davon befinden sich intestine sichtbar in der oberen Hälfte der V-förmigen Polschuhe, während weitere vier sich für das Auge unsichtbar hinter dem quadratischen Spulenträger verbergen. Dr. Tominari zog Alnico aus klanglichen Gründen den im Vergleich zu den heute weit verbreiteten und deutlich stärkeren Neodym-Magneten vor. Um auch gleichzeitig eine genügend große Ausgangsspannung mit einer niederohmigen Spule (6 Ω) zu erzeugen, braucht es dann mehrere der schwächeren Alnico-Magnete. Trotzdem sind nicht mehr als 0,3 mV bei einer Schnelle von 5 cm/s (1 okHz) drin. Das stellt zwar für moderne Phonovorverstärker längst kein Problem mehr bezüglich der Rauschfreiheit dar, ist aber dessen ungeachtet deutlich weniger als die vieler vergleichbarer Mitbewerber. Als Nadelträger kommt ein Borstäbchen zum Einsatz, an dessen Spitze ein Pathfinder(PF)-Line-Contact-Schliff sitzt. Die beiden Kupferspulen um den vorderen Polschuh – die den Eindruck erzeugen, man habe es hier weniger mit einem Tonabnehmer als mit einem Schneidstichel zu tun – stellen übrigens eine weitere, exklusive Spezialität von Dynavector da. Es handelt sich dabei um den sogenannten „Flux-Damper“. Die Japaner erhoffen sich damit eine weitere Verbesserung der Linearität des Magnetfelds.

Dynavector DRT XV-1s
Bei den runden Einlagen im V-förmigen Träger an der Stirnseite des Abtasters handelt es sich um vier der insgesamt acht Alnico-Magneten des DRT XV-1s. Die anderen sitzen (Sie können sie im Foto darüber erahnen) hinter dem Spulenträger.

Erfreulich ist, dass die Einspielzeit kaum bemerkbar ist. Ich konnte keine auffallende Verbesserung innerhalb der Zeit feststellen, in der es mir vergönnt conflict, mit dem DRT XV-1s Musik zu genießen. Von Anfang an macht es deutlich, dass wir es hier mit einem Weltklasse-MC-System zu tun haben, das preisunabhängig wirklich keinen Vergleich zu scheuen braucht. Das fängt schon damit an, dass man gleich beim Aufsetzen der Nadel in der Rille ungewöhnlich wenig der unvermeidlichen Nebengeräusche zu vernehmen scheint. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies auf den hervorragenden Pathfinder-Schliff zurückzuführen ist, dem ich auch schon bei anderen Tonabnehmern als absolut erstklassige Wahl begegnet bin. Da verwundert es auch nicht, dass sich die Musik auf dem sprichwörtlichen „schwarzen Hintergrund“ aufbaut. Dies spielt insbesondere bei sehr dynamischen Aufnahmen klassischer Musik wie der Einspielung von Gustav Mahlers Zweiter Sinfonie, der „Auferstehungssinfonie“, unter Leonard Bernstein mit dem New York Philharmonic (Deutsche Grammophon) eine ganz entscheidende Rolle. Ich habe gewiss nicht die musikalische Expertise meiner Kollegen Stefan Gawlick oder Roland Schmenner; aber wie falsch kann ein Klangeindruck sein, wenn er dem Zuhörer eine Gänsehaut beschert und in die nun wahrlich nicht leichte Musikwelt von Gustav Mahler derart hineinzieht und so fesselt, dass man diese gewaltige Sinfonie ohne Unterbrechung in einem Rutsch durchhören möchte? Dabei ist eine hervorstechende Eigenschaft des DRT XV-1s, dass es sein spektakuläres Äußeres Lügen straft und keineswegs mit überzogenen klanglichen Akzenten erst imponiert und nach einer gewissen Zeit nervt. Tonal ist additionally alles im Lot.

Eine weitere hervorzuhebende Eigenschaft ist seine stupende Raumabbildung. Die einzelnen Instrumentengruppen werden einerseits sauber voneinander getrennt, sodass man meint, auf jeden Musiker zeigen zu können; andererseits gelingt es dem Dynavector trotzdem, ein homogenes, klanglich zusammenhängendes Orchester dazustellen, das wie ein riesiges Instrument wirkt. Bei aller ehrlicher Detailverliebtheit verfällt dieses System nie in letztendlich ermüdende, seziererische Analytik.

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Ebenfalls bemerkenswert ist die spektakuläre Lebendigkeit des DRT XV-1s, mit der es einzelne Impulse präzise wiedergibt. Diese Eigenschaft kommt nicht nur bei spätromantischen orchestralen Werken zur Geltung, sondern steigert auch den Hörgenuss bei intestine aufgenommener Pop-Musik wie Prefab Sprouts Klassiker Jordan: The Comeback. Die leicht überproduzierte LP wird mit einer selten gehörten Transparenz wiedergegeben, die aber die schiere Freude an dieser eingängigen Musik nicht schmälert.

Diese Eigenschaften addieren sich zu dem für mich persönlich wichtigsten Punkt: Ein Tonabnehmer darf nicht aufdringlich sein. Damit meine ich, dass man sich beim allabendlichen Musikgenuss keine Gedanken um irgendwelche konstruktiven Ideen oder technische Parameter macht. Ich wünsche mir eigentlich nur, dass die Wiedergabetechnik am Ende des Tages in den Hintergrund tritt und meine ganze Aufmerksamkeit der Musik gilt. Und genau diesen Wunsch erfüllt mir das DRT XV-1s aufs Vortrefflichste. Ich gebe mich beispielsweise zu später Stunde gerne den sphärischen Klängen von Tangerine Dreams Quantum Gate hin, die mich auf eine Reise in eine virtuelle Parallelwelt entführen. Bei diesem legalen Musikrausch würde mich nicht mehr stören, wenn ich dauernd das Gefühl hätte, in den künstlichen Klangräumen passe etwas nicht zusammen und Frequenzbereiche würden sich ungebührlich in den Vordergrund drängen. Schon ein paar Sekunden nach dem Auflegen der Platte habe ich aber vergessen, dass da ein zugegebenermaßen sehr kostspieliger Tonabnehmer die Töne erzeugt – so selbstverständlich und natürlich versieht dieses letzte Erbstück von Dr. Noburo Tominari seinen Dienst. Mehr kann ich nicht von einem Tonabnehmer verlangen. Und genau deshalb ist für mich das Dynavector DRT XV-1s nach wie vor einer der allerbesten MC-Tonabnehmer, die man für Geld und gute Worte kaufen kann.

Dynavector DRT XV-1s

 

Info

Tonabnehmer Dynavector DRT XV-1s

Konzept: Moving Coil (MC)
Besonderheiten: V-förmiger Magnetkreis mit 8 Alnico-Magneten, Flux-Damper
Nadelträger: Bor
Nadelschliff: Pathfinder (PF) Line Contact
Nadelnachgiebigkeit: 10 µm/mN (10 Hz)
Empfohlene Auflagekraft: 18–22 mN
Empfohlene effektive Tonarmmasse: mittel bis schwer (10–20 g)
Ausgangsspannung: 0,3 mV (1 okHz, 5 cm/s)
Innenimpedanz: 6 Ω
Empfohlene Abschlussimpedanzen: > 30 Ω
Maße (B/H/T): 21/18/31 mm
Gewicht: 12,6 g
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 5200 € (im Austausch 4250 €, Rebuild (Dauer ca. 12 Wochen) 3650 €)

Kontakt

SWS Audio GmbH
+49 231 126748, +49-7665 9413718

www.dynavector-systems.de

Mitspieler

Plattenspieler: Technics SL-1200MK2, Technics SL-121MK2
Tonarme: Graham 2.2 Carbon, Technics EPA-120
Headshells: Audio-Technica MG-10, Audio-Technica MS-8, Orsonic AV-101b, Technics
Tonabnehmer: Denon DL-103, Goldring 2200, Ortofon Concorde 30 Mk II, Ortofon Jubilee Phonovorverstärker: Lehmann Audio Black Cube
Vorverstärker: Bryston BP25MC
Netzwerk-Tuner: Onkyo NS-6170
Kopfhörer: Sony MDR-1 RNC
Aktivlautsprecher: Neumann KH 310 A

Der Beitrag Dynavector DRT XV-1s erschien zuerst auf FIDELITY on-line.

Linn LP 12 – Eine Legende feiert fünfzigsten Geburtstag

Linn Sondek LP12 Klimax, Linn Ekos SE, Linn Ekstatik, Linn Urika – Eine Legende feiert fünfzigsten Geburtstag

Die HiFi-Welt wäre ohne den am 19. Juli 1972 erstmals vorgestellten Linn Sondek LP12 eine andere. Immer wieder gelang es dem südlich von Glasgow ansässigen Hersteller, mit wichtigen Impulsen die Szene zu bereichern. Auch wenn das Kerngeschäft inzwischen auf ausgefuchsten Digitalkomponenten und Lautsprechern beruht, hat Linn seinen Ursprung nicht vernachlässigt. Eher im Gegenteil!

Linn Sondek LP 12

In aller Kürze

Linn Sondek LP12 Klimax: Das klassisch konstruierte Subchassis-Laufwerk steckt voll mit modernstem Hightech und gehört klanglich nach wie vor zur Weltspitze. Das modulare Konzept ermöglicht einen preiswerten Einstieg bei voller Aufwärtskompatibilität.

Linn Sondek LP 12 Navigator


In der ersten Hälfte der 1990er besaß ich selbst einen LP12. Damals noch mit Valhalla-Board, Ittok LV III/2 und dem Moving-Magnet-System K18/II. Zu meinem großen Bedauern musste ich ihn, der doch mein ganzer Stolz war, damals umständehalber verkaufen. Da ich selbst heute noch den damaligen Musikerlebnissen mit dem schottischen Plattenspieler ein bisschen hinterhertrauere, habe ich mich aufrichtig gefreut, als mir die Redaktion die Ankunft der Legende ankündigte. Die Freude wandelte sich allerdings spontan in Schnappatmung, als ich den Preis des Testgeräts erfuhr: 28 189 Euro. Das ist eine Menge Geld für einen Plattenspieler, der vor 50 Jahren erstmalig vorgestellt wurde und sich seither – zumindest auf den ersten Blick – kaum verändert hat.

Linn Sondek LP 12

Die Verblüffung über die Linn’sche Preisgestaltung relativiert sich ein wenig, denn bis auf das äußere Erscheinungsbild ist praktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. Außerdem handelt es sich bei dem uns freundlicherweise vom Klangstudio Pohl zur Verfügung gestellten LP12 in der „Klimax“ genannten Ausführung um eine Zusammenstellung des Besten und leider auch Teuersten, was die Schotten aktuell zu bieten haben. Vor allem aber kostet der Einstieg in das LP12-Universum in der Ausführung Majik samt Tonarm Krane und MM-Tonabnehmer Adikt inklusive Montage erheblich freundlichere 4105 Euro. Das Bemerkenswerte an dieser Einstiegsofferte: Man kann jederzeit – wenn einem der Sinn danach steht und der Geldbeutel es zulässt – nachträglich bis hin zur vollausgestatteten Klimax-Version hochrüsten.

Linn Sondek LP 12
Linns legendärer LP 12 ist in unzähligen Varianten und Ausbaustufen erhältlich. Unser Modell trägt die Bezeichnung „Klimax“ und repräsentiert den Vollausbau. Passend dazu lieferte uns der Hersteller das „Radikal“. Unter dem „Klimax“-Gehäusedeckel alter Schule verbirgt sich die Stromversorgung des Drehers.

Dazwischen gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Stufen, deren Aufzählung den Rahmen des Artikels sprengen würde. Man sollte auf jeden Fall den Rat eines versierten Linn-Händlers in Anspruch nehmen, weil der am besten weiß, welche Aufrüstungsoptionen auch für ältere Exemplare sinnvoll sind. Linn ist zu Recht darauf stolz, dass auch betagte Exemplare jederzeit aktualisiert werden können. Mir ist kein anderer Hersteller bekannt, der ein derartig nachhaltiges Plattenspielerkonzept anbietet.

Linn Sondek LP 12

Nach wie vor besteht jeder LP12 aus einer massiven rechteckigen Holzzarge, die man in vielen verschiedenen Furnieren und gegen Aufpreis in allen erdenklichen Farben bestellen kann. An der Oberseite wird zu etwas mehr als zwei Dritteln mit einer massiven Edelstahlplatte abgedeckt, an der sowohl der Motor als auch das Subchassis befestigt ist. Letzteres ist mit drei Schraubenfedern von der Zarge entkoppelt. In unserem Fall kommt die teuerste Variante Keel zum Einsatz, die gleichzeitig das für den Linn typische Tonarmbrett und den Tonarmkragen für Linn-Tonarme bereithält und aus einem Stück Aluminium gefräst wird. Möchte man andere Tonarme installieren, muss man auf die Subchassis-Varianten Kore oder Majik zurückgreifen. Diese erlauben, Naim-, SME- und Rega-Tonarme zu verwenden. Ob nun Majik, Kore oder Keel – in jedem Fall kommt das im Frühjahr 2020 eingeführte, beeindruckend stabile Tellerlager Karousel zum Einsatz. In diesem dreht sich ein zweiteiliger Plattenteller mit einer Gesamtmasse von 3,75 kg, der über einen Neopren-Riemen angetrieben wird und mit einer sehr dünnen Filzmatte Kontakt zur Schallplatte aufnimmt. Nach unten hin wird der LP12 durch ein Bodenbrett abgeschlossen, das aus einer Aluminiumplatte besteht und im Vergleich zu früheren Lösungen die Stabilität der Zarge deutlich verbessert. Gegen Aufpreis gibt es diese auch mit aufwendigen Dämpferfüßen und heißt dann „Trampolin“.

Linn Sondek LP 12
Versuchen wir, uns einen Durchblick zu verschaffen: Rechts unten erkennen Sie die Halterung des Tonarms nebst Signalkabel. Links sitzt der Motor in seinem gekapselten Gehäuse. Die (grob) dreieckige Fläche ist das Subchassis, das von drei justierbaren Schraubenfedern in der Waage und in der Schwebe gehalten wird.

Im Klimax LP12 kommt ein streufeldarmer Gleichstrommotor zum Einsatz. Der befindet sich in einer schirmenden Motordose und wird von der aktuellen Version des Netzteils „Radikal“ angetrieben. Dieses kann man in zwei Gehäusevarianten (Klimax und Akurate) bestellen. Allerdings kostet die supercool designte Klimax-Version üppige 2675 Euro Aufpreis. Die Elektronik ist in beiden Fällen identisch. Sie erhält über einen in der Nähe des Motorpulleys angebrachten Sensor Informationen über die Umdrehungsgeschwindigkeit des Tellers. Da diese bei Gleichstrommotoren spannungs- und lastabhängig ist, muss über eine quarzkontrollierte Steuerung behutsam nachgeregelt werden. Dem Vernehmen nach kann das aktuelle Radikal/2 die Geschwindigkeit noch genauer einhalten. Außerdem soll es über ein rauschfreieres Netzteil verfügen sowie dank kleinerer Bauteile und eines neuen Platinen-Layouts kürzere Signalwege ermöglichen.

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Ohne Teller erkennt man das Geheimnis des unerschütterlich ruhigen Naturells: Ein optischer Sensor überwacht die Drehzahl des Motors und greift gegebenenfalls regulierend ein.

Von der Rauscharmut des Netzteils profitiert auch der interne Phonovorverstärker Urika, da er praktischerweise vom Radikal über ein spezielles Kabel mit Strom versorgt wird. Dieser entzerrt und verstärkt ausschließlich die Signale von Moving-Coil(MC)-Systemen, die entweder unsymmetrisch via Cinch oder symmetrisch über XLR-Buchsen an den nachfolgenden Verstärker weitergereicht werden. Besitzer eines der als Netzwerkplayer bezeichneten „All-in-one-Geräte“ von Linn werden sich vielleicht für den Urika II entscheiden, der die Phonosignale gleich „vor Ort“ digitalisiert und über das proprietäre Exakt-Link-System weitergibt. Man mag es kaum aussprechen, aber das Urika II verwandelt den LP12 in einen Streamer, was aber für den Betrieb innerhalb eines Linn-Systems nur konsequent ist.

Linn Sondek LP 12

Ob nun rein analog oder digital: Am Urika gibt es nichts einzustellen. Der Verstärkungsfaktor (62,5 dB), die Eingangsimpedanz (75 Ω) und die Eingangskapazität (10 nF) sind fest vorgegeben. Die Werte passen optimal für das Zusammenspiel mit der Mehrzahl moderner MC-Systeme, die nicht zwangsläufig aus dem Hause Linn stammen müssen.

Linn Sondek LP 12

Seit 2006 hört der Spitzentonarm aus dem Hause Linn auf den Namen „Ekos SE“ und ist seinen Vorfahren Ittok und Ekos wie aus dem Gesicht geschnitten. Trotzdem ist der Ekos SE nichts weniger als eine Neukonstruktion. Außer dem grundlegenden Konzept eines geraden, kardanisch gelagerten und mittelschweren Tonarms mit dynamischer Auflagekrafteinstellung wurde so gut wie jedes Detail überdacht und gegebenenfalls verbessert. Dazu gehört die neu gestaltete, etwas größere Headshell aus Aluminium, die endlich auch größeren Tonabnehmern Platz bietet. Sie wird fest mit dem Tonarmrohr verklebt, das im Ekos SE aus extrem steifem Titan besteht. Die so eng wie nur möglich tolerierten Lager werden in deutlich verstärkten Edelstahlgehäusen aufgenommen. Das macht die Verwendung eines inneren Rohres im Tonarmschaft überflüssig. Geblieben ist die Einstellung der Auflagekraft mittels einer Präzisionsfeder, die so genau ist, dass sich die Auflagekraft auch ohne Verwendung einer Waage präzise einstellen lässt.

Linn Sondek LP 12

Für eine Überraschung dürfte die Erscheinung des neuen Tonabnehmer-Flaggschiffs selbst bei Linn-Fans gesorgt haben. Das „Ekstatik“ getaufte Juwel entthront das nach wie vor erhältliche Kandid, ist mit einem Listenpreis von 6545 Euro aber auch deutlich teurer. Zum Einsatz kommt eine Nadel mit Micro-Ridge-Schliff, die auf einem beängstigend weit hervorragenden Nadelträger aus Saphir befestigt ist. Die Spulen haben eine Gleichstromimpedanz von 12 Ω und erzeugen bei einer Schnelle von 3,54 cm/s eine Ausgangsspannung von 0,45 mV. Damit gehört das Ekstatik zu den lauteren „Low-Output“-MCs.

Linn Sondek LP 12

Eine Besonderheit sind die verwendeten Materialien des nur rudimentär vorhandenen Gehäuses. So besteht die birnenförmige Trägerplatte aus Aluminium, in die eine wabenförmige Struktur gefräst wird. Die dritte Gewindebohrung kommt nur beim Einsatz in Tonarmen von Linn und Naim zur Geltung. Natürlich kann das Ekstatik auch in jeden anderen Tonarm mit Halbzollbefestigungen montiert werden. Zwischen den Polschuhen befindet sich ein Einsatz aus Aluminiumbronze, an dessen Seiten sich Führungskanäle für die hauchdünnen Signaldrähte befinden. Laut Linn sollen gerade diese Einsätze für einen optimalen Klang verantwortlich sein. Über weitere Details, wie zum Beispiel die Nadelnachgiebigkeit, hüllt man sich in Schweigen. Meine Resonanztests deuten darauf hin, dass diese bei etwa 10 µm/mN liegt und dass das Ekstatik eigentlich für den Einsatz in schwereren Tonarmen (effektive Masse größer 15 g) ausgelegt ist. Aber keine Sorge: Der mittelschwere Linn Ekos SE hat das Ekstatik jederzeit voll im Griff. Mit der empfohlenen Auflagekraft von 20 mN und einer Antiskating-Einstellung von nur 1 mN schafft es bei Abtasttests locker 70 µm, was für ein „hart aufgehängtes“ MC-System einen sehr guten Wert darstellt.

Linn Sondek LP 12

Im Ekos SE auf dem Linn Sondek LP12 Klimax montiert macht das Ekstatik schon vom ersten Ton an klar, dass es sich unter meine persönlichen „Top-3 MC-Systeme“ neben dem Dynavector XV-1t und dem Ortofon Anna einreihen wird. Es extrahiert wie selbstverständlich alle Klangdetails aus der Schallplattenrille, ohne dabei ins Sezieren zu verfallen. Die stupende Spielfreude kippt niemals ins aufdringlich Nervöse um. Hinzu kommt eine Klangfarbenpracht, die ich zusammen mit seinen anderen Vorzügen so nur sehr selten gehört habe.

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Prinzipiell entspricht Radikal den kleineren Spannungsversorgungen der Schotten. Den Unterschied macht das Gefräste Aluminiumgehäuse, das nach Herstellerangaben Ruhe in die Wiedergabe bringt.

Dass diese überragende Leistung ohne ein hervorragendes Laufwerk samt einem ebensolchen Tonarm und einem exzellenten Phonvorverstärker undenkbar ist, sollte klar sein. Damit beantwortet sich die Frage, ob der LP12 nach fünfzig Jahren immer noch ein zeitgemäßes Laufwerk ist, eigentlich von selbst. Mehr als das: Berücksichtigt man die auch in anderen Branchen zu beobachtende Retrowelle, dann trifft der Linn mit seinem klassisch-eleganten Design geradezu den Nerv der Zeit. Technisch ist er ebenfalls State of the Art. Netzteil und Motor gehen absolut lautlos ihrer streng geregelten Arbeit nach, und der von mir symmetrisch an meinen Vorverstärker Bryston BP-25MC angeschlossene Phonovorverstärker Urika ist praktisch rauschfrei. Auch die Verarbeitung aller Komponenten lässt keine Wünsche offen.

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Die scheinbar schon antiquiert wirkende Entkopplung mittels weicher Schraubenfedern im Zusammenspiel mit der bemerkenswert wirksamen Entkopplung durch die Bodenplatte „Trampolin“ macht den Sondek weitestgehend unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen durch Luft- und Körperschall. Es entsteht bei mir der Eindruck, dass in der Reduzierung aller störenden Einflüsse auf den fragilen Abtastvorgang eines der „Geheimnisse“ liegt, das den Klang des Linn Sondek LP12 ausmacht.

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Die Wirkung kann man sich am einfachsten „vor Ohren führen“, wenn man sich so dynamik- wie farbreiche Aufnahmen wie die Interpretation von „Walking On The Moon“ des Yuri Honing Trio (Manger – Musik von einem anderen Stern) zu Gemüte führt. Ich kann mich nicht erinnern, die Klangfarben des Spiels von Yuri Honing (Saxofon), Tony Overwater (Bass) und Joost Lijbaart (Schlagzeug) jemals derart authentisch und facettenreich gehört zu haben. Hinzu kommt eine geradezu explosive Reproduktion der Schlagzeugimpulse, die einen unwillkürlich zusammenzucken lässt.

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Selbst die vielerorts als Paradedisziplin schwerer Masselaufwerke angesehene Wiedergabe komplexer, großorchestraler Werke wie Arthur Honeggers Pacific 231 (Ansermet, L’Orchestre de la Suisse Romande, Decca SXL 6065) gelingt dem Jubilar par excellence. Hört man sich dieses komplexe Musikstück über einen qualitativ weniger hochwertigen Plattenspieler an, besteht die Gefahr, dass Pacific 231 zu einem zwar spektakulären, aber scheinbar zusammenhanglosen Getöse verkommt. Über den LP12 kann man plötzlich nachvollziehen, warum es bei der Uraufführung 1924 in Paris zu stehenden Ovationen des Publikums und zu begeisterten Rezensionen seitens der Kritiker kam. Wie ein guter Dirigent behält er nämlich stets die Übersicht, sodass man mühelos sowohl einzelne Instrumente wie auch Melodien verfolgen und somit die derbe Schönheit dieses sinfonischen Satzes vollumfänglich genießen kann.

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Es ist hoffentlich deutlich geworden, dass mich der Linn Sondek LP12 Klimax in jeder Hinsicht nachdrücklich beeindruckt hat. Der Preis ist zugegebenermaßen nicht weniger beeindruckend. Da stellt sich die Frage, ob nicht schon die Akurate-Version ein ähnliches Musikvergnügen ermöglicht. Oder sollte man sich ausgehend vom Majik peu à peu nach oben arbeiten? Da zu erwarten ist, dass es den Linn Sondek LP12 noch in ferner Zukunft geben wird, kann man die Käufer so oder so nur zu ihrer Entscheidung beglückwünschen und gemeinsam mit Linn auf die vergangenen wie kommenden fünfzig Jahre dieses Plattenspielers-Evergreens anstoßen. Cheers!

Info

Laufwerk Linn Sondek LP12
Konzept: riemengetriebenes Subchassis-Laufwerk
Besonderheit: modulares Laufwerkskonzept mit voller Aufwärtskompatibilität
Optionen: zahlreiche Holzfurniere und Gehäuselackierungen, drei Motorsteuerungen (Majik [AC], Lingo [AC], Radikal [DC]), zwei Bodenplatten (Solid Base, Trampolin), drei Subchassis-Varianten (Majik, Kore, Keel), Tonarmbasen für Tonarme von Linn, Naim, Rega und SME sowie zwei interne MC-Phonovorverstärker (Urika [analog], Urika II [digital] verfügbar
Drehzahl: 33 und 45 U/min
Maße (B/H/T): 45/14/36 cm
Gewicht: 10 kg
Garantiezeit: 5 Jahre
Grundpreis: ab 2465 €; Ausstattungsvariante Majik (inklusive Tonarm Krane und MM-System Adikt): ab 4105 €, Ausstattungsvariante Akurate (inklusive Trampolin, Kore, Lingo, Tonarm Akito und MC-System Krystal): ab 9940 €, Ausstattungsvariante Klimax (Testgerät: inklusive Trampolin, Keel, Radikal [Klimax], Tonarm Ekos SE, MC-Tonabnehmer Ekstatic, Phonovorverstärker Urika): ab 28 189 €

Tonarm Linn Ekos SE
Konzept: kardanisch gelagerter, dynamisch ausbalancierter Drehtonarm
Zulässiges Tonabnehmergewicht: 3 bis 9 g
Dynamischer Auflagekraftbereich: 0 bis 30 mN
Effektive Masse: 11,5 g (mittelschwer)
Effektive Länge: 229 mm
Einbauabstand/Überhang: 211/18 mm
Kröpfungswinkel: 24°
Garantiezeit: 5 Jahre
Preis: um 5440 €

Tonabnehmer Linn Ekstatik
Konzept: Moving-Coil(MC)-System
Besonderheit: Befestigung mit drei Schrauben in Linn-Tonarmen (Akito, Ittok, Ekos) sowie Naim Aro möglich
Ausgangsspannung: 0,45 mV (3,56 cm/s)
Innenimpedanz: 12 Ω
Empfohlene Anschlussimpedanz: 100 Ω
Empfohlene Anschlusskapazität: 1000 pF (1 nF)
Nadelnachgiebigkeit: keine Angabe (ca. 10 µm/mN)
Gewicht: 7 g
Garantiezeit: 5 Jahre (ausgenommen Verschleiß)
Preis: um 6545 €, Austauschpreis um 4760 €

 

Kontakt

Linn Products Ltd.

www.linn.co.uk/de

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1877 Phono Zavfino Copperhead X mit Aeshna Carbon

1877 Phono Zavfino Copperhead X mit Tonarm Aeshna Carbon – Mission: Copperhead X

Wer bei dem Namen „Copperhead X“ zuerst an eine Geheimoperation, eine Figur aus einem Tarantino-Film oder an eine Schlangenart aus der Familie der Vipern denkt, liegt ziemlich daneben.

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X plus Tonarm Aeshna Carbon
Da braucht’s schon eine ordentliche Stellfläche. Zu sehen ist auch die zweite Bohrung für einen weiteren Tonarm.

Wenn einem „1877 Phono“ nichts sagt, ist das kaum überraschend. Die im kanadischen Truro (Nova Scotia) ansässige Firma ist seit über 15 Jahren vor allem hinter den Kulissen tätig, fertigt Kabel sowie Zubehörprodukte für andere Hersteller und vertreibt sie weltweit. So wirbt das Unternehmen zum Beispiel damit, dass es für viele renommierte Tonarmhersteller Innen- und Außenverkabelungen anfertige. Seit 2015 werden unter dem Markennamen „Zavfino“ auch eigene Laufwerke und Tonarme angeboten. Aktuell sind mit dem ZV5 X Coy, dem ZV8 X und dem Copperhead X drei Laufwerke in Produktion, von denen die letzteren beiden von ATR – Audio Trade nach Deutschland importiert werden. Hinzu kommt der Tonarm Aeshna, der in drei unterschiedlichen Basisausführungen (Aluminium, Carbon und Titan) auch separat verfügbar ist.

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X plus Tonarm Aeshna Carbon
Ein echter Geheimtipp: Der unscheinbare Tonarm Aeshna Carbon.

Newcomer mit Vorgeschichte

Bezüglich der Plattenspielerherstellung ist 1877 Phono also ein „Newcomer“, der aber nicht für sich in Anspruch nimmt, das sprichwörtliche Rad neu erfunden zu haben. Es hat beim Copperhead X eher den Anschein, als ob sich die Kanadier die Mitbewerber ganz genau angesehen und die ihrer Ansicht nach besten Ideen übernommen haben. So zeigt die Konstruktion des Copperheads Ähnlichkeiten mit Laufwerken von VPI. Das kann man an der rechteckigen Form des Laufwerks samt der separat davon auf der linken Seite stehenden Motoreinheit festmachen. Die Basis besteht im Gegensatz zu denen von VPI aus einer schwarz eloxierten, circa 1,6 Zentimeter starken Aluminiumplatte, deren vordere Ecken abgerundet sind. Augenfälligstes Merkmal sind aber die 28 unterhalb des Tonarms eingelassenen Kupferzylinder, die der Resonanzverminderung dienen sollen. Eine ebenfalls aus Kupfer gefertigte Plakette ziert die linke Seite; hier sind Hersteller und Modellname eingraviert. Hinten links befindet sich ein kreisförmiger Ausschnitt, der die Montage eines weiteren, 10,5 Zoll langen Tonarms ermöglicht. Die Aluminiumbasis steht auf drei höhenverstellbaren Spikes. Der Kunde muss daher ein gewisses Augenmerk auf die Stellfläche legen, auf der der Copperhead X zu stehen kommen soll. Sie darf durchaus größer ausfallen, denn das Motorgehäuse verbreitert die minimale Breite der Stellfläche auf 52 Zentimeter.

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X plus Tonarm Aeshna Carbon
1877 Phono Zavfino Copperhead X nebst Motorsteuerung.

Beim Motor wird dagegen eine Idee von Nottingham Analogue aufgegriffen. Er ist gerade nur so stark, dass er den 5,5 Kilogramm schweren Plattenteller aus Aluminium mit konstanter Geschwindigkeit drehen kann. Der Kontakt zur Schallplatte erfolgt über eine mit zwanzig kreisförmigen Ausschnitten versehene Gummimatte. Will man den in „Bronze antik“ eloxierten Teller auf Nenndrehzahl bringen, muss man ihn mit einem Finger kurz anschieben. Ein schwarzer Rundriemen aus Silikon verbindet Teller und Motor. Die Geschwindigkeitsumschaltung – 33 und 45 Umdrehungen pro Minute stehen zur Verfügung – geschieht über Tipptasten am Gehäuse der Motorsteuerung, die seltsamerweise aber nicht über ein internes Netzteil die benötigte Niederspannung erzeugt. Sie wird über ein weiteres Versorgungsteil bereitgestellt, das dem eines Laptops sehr ähnlich sieht. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dem Tellerlager und seiner Befestigung auf dem Chassis: Das invertierte Lager besteht aus einer Edelstahlachse, die auf einer Acrylplatte befestigt und über dämpfend wirkender Silikonringe mit dem Chassis verbunden ist; eine Bronzebuchse im Teller nimmt das Lager auf, während die Keramikkugel auf einem Teflonspiegel läuft.

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X plus Tonarm Aeshna Carbon
Die Keramikkugel des Lagers.

Der hat es in sich!

Der Copperhead X wird serienmäßig mit dem Tonarm Aeshna Carbon ausgeliefert. Auf den ersten Blick wirkt dieser eher unspektakulär; er hat es aber im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Im Inneren des Carbonrohrs steckt ein weiteres Rohr aus Aluminium. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien ist ein bekannter Trick, um die Resonanzen eines Tonarmrohrs zu minimieren. Unter der zylinderförmigen Lagerglocke befindet sich nicht – wie man zuerst meinen könnte – ein Einpunktlager. Hier hat man sich bei 1877 Phono etwas wirklich Besonderes einfallen lassen. Für die vertikalen Auslenkungen wird ein Messerschneidelager verwendet, während für die horizontalen Bewegungen konventionelle, ebenso leichtgängige wie spielfreie Kugellager ihren Dienst verrichten. Messerschneidelager stehen mitunter in dem Ruf, etwas heikel zu sein, da sie nur dann optimal funktionieren, wenn die beiden Schneiden gleichmäßig belastet werden. Das ist in der Variante, wie sie im Aeshna umgesetzt wird, kein Thema. Die Schneiden beziehungsweise ihre Widerlager sind magnetisch, ziehen sich deshalb gegenseitig an und ermöglichen so eine elegante Konstruktion ohne die bei Tonarmen mit Messerschneidelagern notwendige einstellbare Lateralbalance.

Antiskating am Aeshna Carbon Tonarm
Animation der Antiskating Vorrichtung des Aeshna Carbon Tonarms.

Die Auflagekraft wird durch Verschieben des Gegengewichts realisiert, das glücklicherweise ein Gewinde aufweist. So wird das Einstellen des korrekten Wertes zum Kinderspiel. Ebenfalls klassisch funktioniert die Einstellung der Antiskatingkraft. Mittels eines Faden und eines Hebels werden kleine Gewichte angehoben, die sich durch Drehen auf einer kleinen Gewindestange verstellen lassen. Zur Einstellung der Tonarmhöhe muss eine Madenschraube im Tonarmkragen gelöst und der Tonarmschaft entweder nach oben oder unten verschoben werden.

Bemerkenswert ist der neuneinhalb Zoll lange Aeshna auch deshalb, weil er einer der wenigen aktuell verfügbaren Tonarme ist, deren effektive Masse unter 10 Gramm liegt und der damit zu den leichteren Tonarmen gehört. Diesen sagt man gerne nach, dass sie keine Moving-Coil-Systeme führen könnten. Der Aeshna zeigt jedoch im Zusammenspiel mit dem ebenfalls vom Vertrieb ATR – Audio Trade zur Verfügung gestellten Ortofon MC Cadenza Bronze – einem wirklich ausgezeichnet klingenden MC-System –, dass diese Behauptung nur ein Gerücht ist. Zwar liegt die Systemresonanz des Tonarms mit etwa 12 Hertz in der oberen Hälfte des als ideal angesehenen Bereichs (7 Hz bis 13 Hz), das ändert aber nichts daran, dass das MC Cadenza Bronze im Aeshna-Tonarm beim Abtasttest 70 µm bei adäquater Einstellung der Antiskating schafft und somit beweist, dass er sehr wohl in der Lage ist, MCs zu kontrollieren.

Dynamisch und zeitgenau

Insgesamt stellt sich das Gesamtpaket aus Zavfino Copperhead X samt Aeshna Carbon und dem Ortofon Cadenza Bronze konstruktiv und bezüglich der Verarbeitungsqualität als rundum überzeugend dar. Dieser Eindruck wird durch den Klangeindruck noch verstärkt, in dem er sich als überraschend musikalisch involvierend präsentiert. Als Beispiel sei hier die berühmte Tacet-Einspielung oreloB erwähnt. Berühmt ist die LP deswegen, weil man hier ausnahmsweise den Tonarm am Anfang der Auslaufrille auflegen muss und die Platte von innen nach außen abgespielt wird. Maurice Ravels leise beginnendes La Valse baut sich äußerst nebengeräuscharm, quasi aus der Tiefe heraus hinter den Lautsprechern auf, während sich die sehr eingängige Walzermelodie in zarten Pastelltönen entfaltet. Doch so geht es nicht weiter. Wer das Stück nicht kennt, wird überrascht sein, wie die Melodien unvermittelt durch einzelne Ausbrüche des Orchesters unterbrochen, im weiteren Verlauf nach und nach fragmentiert und am Ende in einer Art Gewaltakt regelrecht atomisiert werden. Der Copperhead zeichnet hier bei den Ausbrüchen von Bläsern und großer Trommel genauso sauber wie präzise nach. Möglich wird das durch seine überragende Fähigkeit, Dynamiksprünge impulsgenau und zeitrichtig zu reproduzieren.

Zavfino Copperhead Animation des Aufbaus
Animation des Aufbaus des 1877 Phono Zavfono Copperhead X

Selbstverständlich beherrscht der Copperhead X auch die leichtere Muse. Mir fiel seit langem mal wieder Sades Promise in die Finger. Bekannter ist freilich das Album Diamond Life mit dem unsterblichen „Smooth Operator“, das in nahezu keiner HiFi-Vorführung fehlen darf. Vielleicht aufgrund ihrer seit Jahrzehnten anhaltenden Popularität und vor allem dem damit verbundenen Erfolg ist man geneigt, sie nicht mehr als „ernsthafte“ Künstlerin zur Kenntnis zu nehmen. Das ist ein Fehler, denn die für Sade typische Mischung aus lasziver Erotik und Melancholie, kombiniert mit jazzig-soulig eleganten Melodien und Rhythmen, ist immer wieder aufs Neue faszinierend. Der Copperhead differenziert sehr schön zwischen den Instrumentalisten und der im Vordergrund singenden Sade, deren Stimme er vielleicht etwas mehr Schmelz verleiht, als sie vermutlich in der Realität hat. Das ist gewiss kein Fehler, sondern eher eine dem Genuss zuträgliche Nuance, die das Musikerlebnis für den Zuhörer noch intensiviert.

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X plus Tonarm Aeshna Carbon
Macht aus jedem Blickwinkel eine gute Figur.

Damit ist der Zavfino Copperhead X über jede musikalische Kritik erhaben. Das gilt ebenfalls für den auch einzeln zu erwerbenden Tonarm Aeshna Carbon, der aufgrund seines günstigen Preises, seiner Lagerkonstruktion und seiner geringen effektiven Masse ein echter Geheimtipp ist. Im Zusammenspiel mit dem Ortofon MC Cadenza Bronze dürfte der kanadische Plattenspieler nur sehr schwer zu überbieten sein.

Wir meinen

1877 Phono Zavfino Copperhead X: Das kanadische Masselaufwerk überzeugt durch seinen störungsfreien Antrieb, durch den hervorragenden Tonarm Aeshna Carbon und durch seine involvierende Musikalität.

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X plus Tonarm Aeshna Carbon Navigator

 

Info

Plattenspieler 1877 Phono Zavfino Copperhead X mit Tonarm Aeshna Carbon
Konzept Laufwerk: mittelschweres Masselaufwerk mit Riemenantrieb
Besonderheiten: bewusst schwach ausgelegter Motor
Umdrehungsgeschwindigkeiten: 33 und 45 U/min
Gewicht Teller: 5,5 kg
Gesamtgewicht (inklusive Motor und Teller): 22,3 kg
Maße Plattenspieler (B/H/T): 48/6/38 cm
Gewicht Netzteil: 2 kg
Maße Netzteil (B/H/T): 18/7/20 cm
Konzept Tonarm: gerader, statisch ausbalancierter, kardanisch gelagerter Drehtonarm
Besonderheiten: magnetisches Messerschneidelager
Effektive Masse: 8,5 g (leicht)
Zulässiges Tonabnehmergewicht: keine Angabe
Garantiezeit: 2 Jahre
Komplettpreis: um 4700 € (Preis Tonarm: um 1100 €)

Kontakt

ATR – Audio Trade
Schenkendorfstraße 29
45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660

www.audiotra.de

Mitspieler

Plattenspieler: Clearaudio Innovation Basic, Technics SL-1200 Mk2
Tonarme: SME Series V, Technics EPA-120
Headshells: Audio Technica MG-10, Audio Technica MS-8, Orsonic AV-101b, Technics
Tonabnehmer: Audio Technica AT-20SLa, Audio Technica AT-OC9/III, Goldring G-2200, Ortofon Jubilee, Ortofon Concorde 30, Ortofon Quintet Black
Phonovorverstärker: Musical Fidelity MX-VYNL
Vorverstärker: Bryston BPS-25MC
Kopfhörer: Sony MDR-1 RNC
Aktivlautsprecher: Neumann KH 310 A

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Dr. Feickert Analogue Firebird Laufwerk

Dr. Feickert Analogue Firebird – Aller guten Dinge sind drei

Vorlieben ändern sich. Tonabnehmer werden ausgetauscht. Tonarme daran angepasst. Das Laufwerk bleibt. Der Dr. Feickert Analogue Firebird bleibt ganz bestimmt!

Dr. Feickert Analogue Firebird

In aller Kürze

Das Flaggschiff des badischen Herstellers überzeugt mit einem durchzugsstarken Klangbild und vorbildlicher Klangtreue. Die robuste Konstruktion verspricht viele Jahre Freude am analogen Musikgenuss. Preis ab 9990 €

Dr. Feickert Analogue Firebird Navigator


Gerade dann, wenn man sich am Anfang der musikalischen Entdeckungsreise mit den vermeintlich antiquierten Schallplatten befindet, sollte man nicht beim Laufwerk sparen. Aber auch wenn man bereits eine große Plattensammlung besitzt und sich einen neuen, vielleicht sogar endgültigen Plattenspieler zulegen will, gilt es, bei der Wahl des richtigen Laufwerks sorgfältig vorzugehen. Ist die Konstruktion langlebig? Wird einem das Design auch noch in zehn Jahren gefallen? Kann man den Lieblingstonarm montieren? Wie sieht es mit dem Service aus? Genau für solch anspruchsvolle Kunden baut Dr. Feickert Analogue (DFA) seit 2002 seine Laufwerke.

Dr. Feickert Analogue Firebird
Mit knapp 30 Kilogramm ist die Zarge des Firebird ein echtes Großkaliber. Und sie ist ausreichend dimensioniert, um zwei Arme aufzunehmen. Freundlicherweise schickte uns der Hersteller Dynavectors DV 507 mkII mit. Die Frage nach einem zweiten Tonarm stellte sich da gar nicht erst …

Der in March-Buchheim unweit von Freiburg im Breisgau ansässige Hersteller bietet für den qualitätsbewussten Hörer vier konstruktiv sehr ähnliche Laufwerke, die all diesen Ansprüchen genügen. Das beginnt mit dem kleinen Volare (Test hier), setzt sich mit dem mittleren Woodpecker fort und endet nicht mit dem großen Blackbird (Test hier). Allen gemein ist eine solide, aber dennoch ausgefeilte Technik. Die angenehm unspektakuläre Optik dürfte besonders Liebhaber klassischen Plattenspielerbaus ansprechen. Darüber hinaus sind verschiedene Design- und Technikoptionen verfügbar, sodass der Kunde wirklich ein individuelles Laufwerk sein Eigen nennen kann. Der Firebird, das derzeitige Spitzenmodell von Dr. Christian „Chris“ Feickert, ist da keine Ausnahme. In der Grundversion mit einer Tonarmbasis nach Wahl und in Strukturlack schwarz kostet der Firebird knapp 10 000 Euro. Dabei muss es aber nicht bleiben. So kann man zwischen verschiedenen Furnieren (je um 300 Euro) und Lackierungen (400 Euro Aufpreis) wählen. Auch der Teller lässt sich für 450 Euro mit acht Messinggewichten aufrüsten. Das ebenfalls optional erhältliche Netzteil „Linear“ kostet eigentlich rund 800 Euro, ist aber im Paket mit einem Laufwerk für 700 Euro erhältlich. So „aufgemotzt“ werden für den Firebird also knapp 12 000 Euronen fällig.

Dr. Feickert Analogue Firebird

Die bereits vom Blackbird bekannte und sehr robuste Konstruktion besteht im Kern aus einem Korpus, der aus mehreren Schichten mitteldichter Faserplatte (MDF) aufgebaut und 59 Millimeter hoch ist. In diesen Block werden anschließend für die Motoren, das Tellerlager, die Elektronik und natürlich die Tonarmaufnahmen entsprechende Hohlräume gefräst. Oben und unten bildet jeweils eine acht Millimeter starke Aluminiumplatte den Abschluss. Diese Sandwichkonstruktion steht wahlweise auf höhenverstellbaren Aluminiumfüßen oder Spikes. Wie bei Dr. Feickert Analogue gewohnt, befindet sich das Bedienfeld für die Geschwindigkeitswahl in der linken vorderen Ecke. Dort kann man nicht nur zwischen 33, 45 und auch 78 Umdrehungen pro Minute wählen, sondern auch die Feineinstellung der Geschwindigkeit vornehmen, mit der sich die drei Motoren drehen sollen. Das ist nämlich der eigentliche Clou des Firebirds: Der Plattenteller aus POM (Polyoxymethylen) wird von drei Motoren angetrieben, die in einem Winkel von 120 Grad um ihn herum angeordnet sind. Chris Feickert verspricht sich dadurch mehr Drehmoment und eine bessere Kraftübertragung auf den Teller. Auch wird der Druck, den der Gummiriemen über den circa sechs Kilogramm schweren Teller auf das fingerdicke inverse Lager ausübt, praktisch auf null reduziert. Laut Chris Feickert hört man den Sprung von zwei auf drei Motoren deutlicher als den Sprung von einem zu zwei Motoren. Ebenfalls hörbar ist das mitgelieferte Plattentellergewicht, das auf die Achse geschraubt wird. Da der Firebird ohne Matte auskommt, sorgt dieses für den nötigen Grip zwischen Teller und Platte, was der Impulsfestigkeit zugutekommt.

Dr. Feickert Analogue Firebird
„In Vinyl We Trust“ – Unter dem Teller verbirgt Dr. Feickert Analogue sein Glaubensbekenntnis. Der Euro gehört übrigens nicht zum Lieferumfang des Firebird. Er dient hier als Maßstab neben dem außergewöhnlich großen und stabilen Lagerzapfen, der in der Praxis den ca. sechs Kilo schweren Teller aus POM trägt.

Der Firebird ist mit einer Breite von 56 Zentimetern und insbesondere einer Tiefe von 46 Zentimetern ein sehr raumgreifendes Laufwerk. Dies ist zum größten Teil den Aussparungen für die Tonarme geschuldet, die radial auf das Tellerlager weisen und genialerweise mit Millimetereinteilung versehen sind. Sie ermöglichen durch Verschieben der nach Wunsch angefertigten Tonarmbasen eine genaue Einstellung des Tonarmabstands, ohne dass man auf externe Schablonen angewiesen ist. Hinten links können Tonarme mit Längen zwischen 9 und 12 Zoll (ca. 22 bis 31 cm) und hinten rechts sogar solche mit bis zu 14 Zoll (etwa 36 cm) Länge montiert werden. Man sage jetzt bitte nicht: „So was gibt’s nicht!“ Doch, gibt es. Man sehe sich nur den Sorane ZA-12 (FIDELITY 44) mit seinen 12,7 Zoll an. Bei solchen Abmessungen und einem Gewicht von 29 Kilogramm (ohne Tonarme) heißt es, eine entsprechend große und vor allem auch stabile Stellfläche zu finden. Bei mir landete der „Feuervogel“ auf einem kleinen quadratischen Couchtisch mit 60 Zentimeter Kantenlänge. Bedenken, dass dieser Tisch keine ideale Basis für ein Laufwerk dieser Güteklasse darstellen könnte, zerstreute der Firebird umgehend. Ich konnte es nämlich nicht lassen, durch Klopfen auf die Tischplatte bei aufgelegtem Tonarm nach möglichen Resonanzen seitens der Stellfläche zu forschen und wie weit diese auf das Laufwerk übertragen werden. Zu meiner Überraschung bestand der Firebird diesen Test mit Bravour, was darauf schließen lässt, dass er auch im normalen Betrieb (wer schlägt schon während des Musikhörens ständig auf einen Tisch?) praktisch unempfänglich für Körper- und Luftschall ist.

Dr. Feickert Analogue Firebird
Deutsche Wertarbeit, ausgedrückt in feinen Skalen: Bei Nichtverwendung ist die Montageöffnung für den zweiten Tonarm mit einer Metallplatte verschlossen.

Als Zubehör wird mit jedem Firebird übrigens eine aus Metall gefertigte Justageschablone mitgeliefert, die die Nullpunkte der drei bekanntesten Tonarmgeometrien (Löfgren A – auch Baerwald genannt –, Löfgren B und Stevenson) bezogen auf die bespielten Plattenradien nach IEC-Norm anbietet. Der von Christian Feickert mitgelieferte Dynavector DV-507 Mk II ist übrigens einer der wenigen Tonarme, die auf Grundlage der Stevenson-Geometrie konstruiert sind. Das ist aber nicht die einzige konstruktive Besonderheit des biaxialen Tonarms. Auf sie alle einzugehen sprengt bei weitem den Rahmen dieses Artikels und wird an anderer Stelle erörtert werden. Regelmäßigen Lesern wohlbekannt ist sicherlich das ebenfalls mitgelieferte Dynavector DV-17DX (Karat), das bereits in FIDELITY 46 ausgiebig besprochen wurde. Da ich genau diese Tonarm-System-Kombination sehr lange gehört habe, konnte ich die klanglichen Eigenschaften des Dr. Feickert Analogue Firebird leicht einschätzen.

Dr. Feickert Analogue Firebird
Und hier noch einmal der prachtvolle DV 507 mkII bei seiner Lieblingsbeschäftigung. Wenn Sie sich sattgesehen haben, lassen Sie ihren Blick ein Stück weit nach unten wandern. Die kleine „Rolle“ gehört zu einem der drei Motoren, die im 120 Grad-Winkel um den Teller angeordnet sind. Die geben dem Firebird nicht nur unglaubliche Kraft, ihr „Zug“ entlastet auch das Lager.

Unmissverständlich, sozusagen vom ersten Ton an, lässt der „Feuervogel“ keinen Zweifel daran, dass es sich um ein Weltklasse-Laufwerk handelt. Dazu brauche ich nicht einzelne Hörerlebnisse der von mir mittlerweile überstrapazierten Scheibe Manger – Musik von einem anderen Stern zu erwähnen. Die sattsam bekannte Melange aus typischen Vorführstücken unterschiedlicher musikalischer Genres meistert der Firebird selbstverständlich allesamt mit Bravour. Bemerkenswert ist aber das Durchzugsvermögen dieses Ausnahmelaufwerks. Das musste ein Mithörer erfahren, der normalerweise nur mit digitalen Medien Musik hört. Aufgelegt habe ich Carl Maria von Webers Ouvertüre zu Oberon (Decca SXL 6830). Beim Übergang von dem gemächlich einleitenden Adagio zum Allegro vivace gibt es einen Tutti-Schlag, dessen explosive Kraft meinen Gast erschrecken und den Kaffee verschütten ließ. Er hatte einen derartigen Impuls von einer alten Schallplatte schlichtweg nicht erwartet. Hört man sich diese Stelle mit Plattenspielern an, die weniger Drehmoment aufweisen, verschmiert dieser Impuls hörbar.

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Freilich brilliert der Firebird nicht nur bei der Wiedergabe spektakulärer Showpieces. Er ist nämlich keineswegs ein Haudrauf, sondern verwöhnt auch anspruchsvolle Ohren mit feinfühligem Timing und unbestechlicher Neutralität. Gut zu hören auf der 1991 erschienenen LP I Remember von Dianne Reeves: Die abwechslungsreich produzierten Jazzstücke werden außergewöhnlich nuanciert und klangfarbentreu wiedergegeben. Sicher, ein Großteil der genannten Eigenschaften geht auch auf die Dynavector-Kombi zurück. Aber es ist der unbestechliche Dr. Feickert Analogue Firebird, der überhaupt ermöglicht, das Beste zu geben, zu dem diese Tonarm-System-Kombination fähig ist. Und genau das ist das entscheidende Merkmal, das ein Weltklasse-Laufwerk auszeichnen sollte.

Dr. Feickert Analogue Firebird
Dem können wir nichts weiter hinzufügen!

Der Dr. Feickert Analogue Firebird ist ohne Wenn und Aber eines der Laufwerke, die die Suche nach einem endgültigen Plattenspieler beenden. Er bietet zudem ein großes Maß an Individualisierungsmöglichkeiten. Wie er klingt, hängt von der gewählten Tonarm-System-Kombination ab. Das Laufwerk selbst enthält sich jeglicher tonalen Einmischung, sorgt aber mit seinem bärenstarken Dreimotorenantrieb für eine vorbildliche Impulstreue und Stabilität der räumlichen Darstellung. Ein Traumgerät!

Info

Analoglaufwerk Dr. Feickert Analogue Firebird
Konzept: riemengetriebenes Masselaufwerk
Besonderheiten: Dreimotorenantrieb, zwei Tonarme von 9″ bis 14″ montierbar, integrierte Justageschablone, verschiedene Furnier-, Farb- und Ausstattungsvarianten optional
Maße Laufwerk (B/H/T): 56/16/46 cm
Gewicht ohne Tonarme: 29 kg
Garantiezeit: 2 Jahre (Tellerlager 5 Jahre)
Preis: ab 9990 €

Netzteil Dr. Feickert Analogue Linear
Konzept: externes, linear geregeltes Low-Noise-Netzteil
Ausgangsspannung: 24 V
Maximale Leistungsaufnahme: 35 VA
Maße (B/H/T): 6/12/26 cm
Gewicht: 2,2 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 800 € (im Paket mit Laufwerk um 700 €)

Kontakt

Dr. Feickert Analogue
Stegenbachstraße 25b
79232 March-Buchheim
Telefon +49 7665 9413718

www.feickert.com

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Sorane ZA-12 Tonarm

Sorane ZA-12 – Länge läuft!

Zwölf Zoll lange Tonarme sind zumeist S- oder J-förmig und haben eine abnehmbare Headshell. Sorane präsentiert mit dem ZA-12 eine extravagante Ausnahme.

Wenn Ihnen der Produktname Sorane nichts sagt, dann sind Sie nicht allein. Mir war dieser Name bis vor kurzem auch nicht geläufig, obwohl ich die Produkte eigentlich schon bei einem Besuch auf der HIGH END 2015 entdeckt hatte. Damals firmierten sie allerdings noch unter den Namen Abis. Deren Tonarme sind mir aus zweierlei Gründen aufgefallen: Zum einen waren es handwerklich sehr schön gemachte Tonarme mit abnehmbarer Headshell nach SME-Standard − einem Ausstattungsmerkmal, das ich sehr schätze, und zum anderen waren sie mit Preisen so um 2000 Euro durchaus bezahlbar. Seit 2017 erhält man dieselben Produkte unter dem Namen Sorane, einem japanischen Begriff, dessen originale Schriftzeichen vom Google-Übersetzer wohl mehr schlecht als recht mit „Luftgeräusche“ interpretiert werden. Gemeint ist wahrscheinlich so etwas wie „Luftklang“ oder „Raumklang“.

Hinter den Kulissen

Hinter dieser Marke verbirgt sich die Firma IT Industry, die bereits 1974 von Ishikaya Katsuaki gegründet wurde und vornehmlich als OEM-Hersteller („Original Equipment Manufacturer“, deutsch: „Erstausstatter“) eher im Hintergrund tätig ist.

Ishikaya Katsuaki von Sorane
Ishikaya Katsuaki

Das heißt nichts anderes, als dass diese Firma für bekannte Marken Tonarme und anderes analoges Zubehör herstellt. Welche Firmen das genau waren, wird nicht verraten. Kein Geheimnis macht der Firmengründer daraus, dass er die Ikeda-Tonarme überarbeitet und verbessert hat. Da verwundert es nicht, dass er deren Konstrukteur Ikeda Osamu, der vor allem aufgrund der von ihm konzipierten legendären Fidelity-Research-Tonarme internationale Bekanntheit erlangte, als sein Vorbild nennt. Aktuell werden von IT Industry unter dem Namen Sorane drei eigene Tonarmfamilien angeboten: Die klassisch S-förmigen TA-1 und TA-1L und die J-förmigen SA-1.2 und SA-1.2B. Neu hinzugekommen ist der Gegenstand dieses Berichts, der schnurgerade, 12,7 Zoll lange ZA-12.

Sorane ZA 12 Tonarm

Wegen dieser enormen Länge wäre aus dem Artikel beinahe nichts geworden. Denn es stand weder der Redaktion noch mir privat ein Laufwerk zur Verfügung, das den Sorane ZA-12 aufnehmen konnte. Dieser Zustand der Ratlosigkeit wurde schließlich von Familie Räke beendet, die uns auf die Schnelle einen Transrotor Alto samt Reference-Netzteil (Test in FIDELITY 42) zur Verfügung stellte und auch gleich die passende Basis für den ZA-12 bereits korrekt vorjustiert mitlieferte. Vielen Dank von meiner Seite für diese großartige Unterstützung! Auch deshalb, weil die wirklich geniale höhenverstellbare Tonarmbasis des Alto das Wechseln der Tonabnehmer zu einem wahren Genuss machte.

 

Sorane ZA 12 Tonarm

Modernes Design, klassische Bedienung

Natürlich kann man den Sorane ZA-12 auch ohne eine spezielle Laufwerksbasis in der Höhe verstellen. Man hat die Wahl zwischen drei verschiedenen Befestigungssystemen. Standard ist ein Einbau nach dem neueren Rega-Standard. Gegen Aufpreis steht das hauseigene Flanschsystem oder ein SME-Schlitten („Slider“) optional zur Verfügung. In jedem Fall sind seitlich zwei kleine Madenschrauben am Tonarmschaft zu lösen und wieder anzuziehen, um den korrekten vertikalen Abtastwinkel („Vertical Tracking Angle“, VTA) für den Tonabnehmer seiner Wahl einzustellen. Allerdings sollte man die Schrauben, die an ihrem Ende eine Teflonspitze besitzen, nicht zu fest anziehen. Sonst ist es mit ihrer dämpfenden Wirkung schnell vorbei.

Auffälligstes Designmerkmal ist der Tonarmstrang − von einem Rohr kann man beim besten Willen nicht reden −, der aus einem quaderförmigen Stück Aluminium besteht. Dieses wird zur Headshell hin in zwei Stufen flacher. Der notwendige Kröpfungswinkel wird durch die „schräge“ Anordnung der Halbzoll-Langlöcher verwirklicht. Auf der Unterseite sind mehrere kreisförmige und ovale Aussparungen eingefräst, deren Hauptzweck wahrscheinlich in einer Gewichtsreduktion besteht.

Links und rechts neben diesen Aussparungen verläuft je eine Nut, in der die Tonarmkabel verlegt sind. Unter dem großen, kreisförmigen Gehäuse oberhalb des Drehpunkts verbirgt sich für die vertikale Bewegung eine laut Hersteller einzigartige Kombination aus Spitzen- und Kugellager. Für die laterale Bewegung ist dagegen ein klassisches Kugellager im Tonarmschaft verborgen. Die Antiskatingkraft erzeugt eine Feder, die mittels eines Drehknopfes vorgespannt wird, der auch einen kleinen Zeiger an der dazugehörigen Skala vorbeischiebt.

Der Lift funktioniert feinfühlig und lässt dem Hörer genug Zeit, seinen Hörplatz während des Absenkens einzunehmen. Bleibt noch anzumerken, dass sich im Lieferumfang Werkzeug, Einbau- und Justage-Schablone sowie auch ein richtig gutes Tonarmkabel befinden. Allerdings benötigt man eine Waage für die Auflagekraft, denn diese wird über das zweiteilige, unskalierte Gegengewicht eingestellt. Ansonsten ist die Montage des Sorane ZA-12 alles andere als Hexenwerk. Selbst Ungeübte werden Aufbau und Justage innerhalb einer Stunde erledigen können.

Sorane ZA 12 Tonarm

Besonders für „harte“ MCs geeignet

Leider wird kein konkreter Wert für die effektive Masse angegeben. Mittels Resonanzfrequenzmessungen mit den drei von mir verwendeten Tonabnehmern lässt sich grob abschätzen, dass sie im Bereich um 25 Gramm (±3 g) liegen muss und dass der ZA-12 damit eindeutig zu den sehr schweren Tonarmen zählt. Deshalb sollte man bei der Tonabnehmerwahl Systeme mit einer Nadelnachgiebigkeit kleiner 15 µm/mN bevorzugt ins Auge fassen.

Am Sorane ZA 12 verwendete Tonabnehmer

Neben dem unsterblichen Denon DL-103 kommen mir auch das vorzügliche Ortofon Anna und das exotische Allnic Puritas in den Sinn. Aber auch die von mir verwendeten, preiswerteren Dynavector DV-10X5 Mk II (neo) und Ortofon Quintet Black kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Von dem von mir ebenfalls eingesetzten Goldring G-2200 ist abzuraten, da es für den Sorane ZA-12 eine viel zu große Nadelnachgiebigkeit aufweist.

Das bemerkt man zwar nicht unbedingt, solange man völlig plane Schallplatten abspielt. Aber auch schon bei leichten Verwellungen kann es zu üblen Tieftonresonanzen kommen, die im schlimmsten Fall Verstärker und Lautsprecher beschädigen. Die Kombination des ZA-12 mit dem Goldring ist also ein ganz klarer Fall technischer Fehlanpassung.

Das ist aber nur die technische Seite der Medaille. Bei guten, weil nicht verwellten oder azentrischen Pressungen klang das Goldring G-2200 mindestens ebenso gut, wie ich es von anderen, leichteren Tonarmen gewohnt bin: Lebendig, einen Ticken voluminös im Bass und sehr der Musik verpflichtet. Das spricht für den Sorane, denn ich habe dasselbe System in einem anderen Umfeld auch schon unausgeglichen gehört. Dann gesellt sich zu dem druckvollen Bass noch ein etwas zu prominenter Hochton dazu, sodass man fast den Eindruck hat, man hätte eine Loudness-Korrektur eingeschaltet. Davon kann beim ZA-12 nicht ansatzweise die Rede sein. Er gibt sich immer harmonisch und in allen Belangen gut erzogen. Er drängt sich klanglich niemals ungebührlich auf. Das zeigten auch die Kombinationen mit einem Dynavector DV-10X5 Mk II (neo) und meinem System für (nahezu) alle Fälle, dem Ortofon Quintet Black. Das ist ein stets ausgeglichenes System mit einer warm-neutralen Abstimmung.

Im Sorane spielt es lebendig und offen, kippt aber niemals ins Nervös-Hektische um und zeigt sich wie gewohnt von seiner angenehm homogen Seite. Es drängt sich also kein Frequenzbereich unnatürlich in den Vordergrund. Wäre dem nicht so, ich könnte Chie Ayados „Love“ nicht genießen. Mit einer falschen Tonarm-System-Kombination schlagen hier die schon von der Aufnahme her überbetonten Sibilanten vom gerade noch Hinnehmbaren ins Nervige um. Stattdessen belohnt mich der Sorane ZA-12 jetzt aber mit einem realistisch mächtigen Klangeindruck des von der Japanerin gespielten Klaviers. Man meint förmlich, der Flügel stünde bei einem im Raum.

Ein komplett anderes Musikgenre bediente in den 1980er Jahren The Art Of Noise. Mit der damals neu erfundenen Methode des Sampelns in Verbindung mit durchaus tanzbaren Rhythmen inspirierte die englische Band rund um den berühmten Musikproduzenten Trevor Horn viele andere Musiker. The Art Of Noise überraschten damals wie heute mit einer Melange zumeist instrumentaler Stücke, die teilweise mit alltäglichen Geräuschen raffiniert garniert werden. Der Sorane leitet den Hörer mit seiner nie langweilig wirkenden Gelassenheit durch dieses akustische Abenteuer und setzt das Klanggeschehen in allen tonalen Facetten, mit räumlicher und rhythmischer Präzision gekonnt in Szene.

Wenn man auf seinem Laufwerk Platz für einen wirklich großen Zwölfzöller hat und Tonabnehmern mit mittlerer bis niedriger Nadelnachgiebigkeit den Vorzug gibt, dann ist der Sorane ZA-12 mit seinem einzigartigen Design eine echte Alternative. Allein schon seine gute Verarbeitung und sein erwachsener Klangcharakter rechtfertigen den Preis. Zieht man dann noch in Betracht, dass im Preis ein wirklich gutes Phonokabel enthalten ist, kann man dem Japaner nur das Prädikat „preiswert“ zubilligen.

Wir meinen

Sorane ZA-12: Extravagant gestylter, sehr schwerer 12-Zoll-Tonarm, der durch seine Allürenlosigkeit und Verarbeitungsqualität sowie durch seine gediegenen Klangeigenschaften überzeugt. Preiswert!

Sorane ZA 12 Tonarm Navigator

 

Info

Tonarm Sorane ZA-12
Funktionsprinzip: gerader, kardanisch gelagerter, statisch ausbalancierter Tonarm
Besonderheiten: doppeltes Vertikallager
Ausführungen: Silber oder Schwarz
Gesamtlänge: 416 mm
Gewicht: 995 g
Effektive Masse: sehr schwer (keine Herstellerangabe)
Effektive Länge: 322 mm (12,7″)
Überhang: 12 mm
Einbauabstand: 310 mm
Kröpfungswinkel: 16,5°
Garantiezeit: 2 Jahre
Preise: 2100 € (silber), 2350 € (schwarz)
Optional: Tonarmbasis als Flansch mit Kontermutter (280 €) oder als SME-Slider (340 €)

Kontakt

Axiss Europe GmbH
Lorsbacher Straße 31
65719 Hofheim am Taunus
Telefon +49 6192 2966434

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Mitspieler

Plattenspieler: Dr. Feickert Volare, Technics SL-120MK2, Technics SL-1200MK2, Transrotor Alto TMD V, Technics EPA-120
Headshells: Audio Technica MG-10, Audio Technica MS-8, Jelco, Technics
Tonabnehmer: Audio Technica AT-20SLa, Audio Technica AT-OC9/III, Dynavector DV-10X5 Mk II (neo), Goldring G-2200, Ortofon Concorde 30, Ortofon Quintet Black
Phonovorverstärker: Musical Fidelity MX-VYNL
Vorverstärker: Bryston BPS-25MC
Kopfhörer: Sony MDR-1 RNC
Aktivlautsprecher: Neumann KH 310 A

Der Beitrag Sorane ZA-12 Tonarm erschien zuerst auf FIDELITY online.

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