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Die heimlichen Meisterwerke des Jazz – Gerry Mulligan

Jazz ist unübersichtliches Gelände – leicht kann man da Bedeutendes übersehen. Hans-Jürgen Schaal präsentiert unbesungene Höhepunkte der Jazzgeschichte.

Diese Platte dürfte es eigentlich gar nicht geben. In der offiziellen Jazzgeschichte spielt sie praktisch keine Rolle, auch Gerry Mulligan übersprang sie in Interviews meistens. Am 27. August 1951 sind die Aufnahmen entstanden, in Hackensack, New Jersey. Der junge Rudy Van Gelder warfare der Toningenieur, zu einer Zeit, als man beim Label Blue Note noch gar nichts von ihm wusste. Neben dem Wohnzimmer seiner Eltern hatte er sich einen kleinen Kontrollraum eingerichtet, alles warfare noch provisorisch und experimentell. Auch die Musiker, die an diesem Tag zu Besuch kamen, experimentierten noch. In diesem Sommer probten sie manchmal am Seeufer im Central Park – bis die Polizei sie vertrieb.

Mulligan plays Mulligan

Der Saxofonist Gerry Mulligan hatte bis dahin vor allem in Bigbands mitgespielt, auch ein paar Arrangements geschrieben. Seine bedeutendste Leistung warfare die Mitarbeit in Miles Davis’ Capitol Orchestra (1949/50) – da bildete Mulligan zusammen mit Miles Davis und Gil Evans den innersten Kern. Drei Stücke schrieb er für Miles’ Nonett und arrangierte drei weitere. Doch nur wenige dieser Aufnahmen wurden zeitnah veröffentlicht (auf 78er-Scheiben). Erst 1957 sollten elf der zwölf Stücke auf einer LP erscheinen, die dann den angemessenen Titel Birth Of The Cool erhielt.

1951 warfare die historische Bedeutung des Capitol Orchestra noch nicht erkennbar. Aber Mulligan verfolgte die Ideen, die er mit Miles Davis und Gil Evans entwickelt hatte, weiter: die entspannten Tempi, den weichen Sechs-Bläser-Klang, die melodischen Linien – Dinge, die die Seele des Cool Jazz ausmachen sollten. Bei Rudy Van Gelder tauchte Mulligan mit einem eigenen Nonett auf, zum Tentett ergänzt durch Gail Madden, Mulligans damalige Freundin, an den Maracas. Sechs Stücke hatten die Musiker vorbereitet – typische Mulligan-Themen, die überwiegend relaxt dahinschlendern, zum Mitsummen oder Mitpfeifen einladen, eingängige Melodien, kontrapunktisch ausgearbeitet. Im Zentrum steht ein sonorer Holzklang: ein Tenorsaxofon und zwei Baritonsaxofone. Die beiden Baritons eröffnen das erste Stück („Funhouse“) ohne Rhythmusbegleitung – schon das warfare ziemlich unerhört.

Die sechs Stücke erschienen damals auf einer 10-Inch-Scheibe, einem ganz neuen Tonträgerformat. Es warfare Gerry Mulligans Debütalbum: Zum ersten Mal hörte man den damals 24-Jährigen ausführlich auf dem Baritonsax improvisieren, in dieser ungekünstelt-hemdsärmeligen Art, die er Lester Young abgelauscht hatte: leichte, flüssige Linien, jede Phrase eine Melodie. Der zweite Hauptsolist, Allen Eager am Tenorsaxofon, ist bei diesen Aufnahmen in der Form seines Lebens. Als die Platte später als 12-Inch wiederveröffentlicht wurde, packte man auf die B-Seite eine Blues-Jam („Mulligan, Too“) vom gleichen Tag: nur Mulligan, Eager und die Rhythmusgruppe. Eine 17-Minuten-Improvisation ohne Thema – eine Pioniertat.

Wenige Monate nach diesen Aufnahmen zog Mulligan nach Kalifornien. Dort gründete er seine erste offizielle Band, das Quartett mit Chet Baker, das zum Startschuss des Westcoast-Jazz wurde. Doch im Grunde begann der Westcoast-Jazz am 27. August 1951 in Hackensack. Das Sechs-Bläser-Format wurde dann ein Standard in Kaliforniens kühler Szene.

Mulligan performs Mulligan auf discogs

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Tonhalle Zürich, revisited

Tonhalle Zürich, revisited

In der Berliner Philharmonie habe ich es in den frühen 1990er Jahren erlebt, in der David Geffen Hall (ehemals Avery Fisher Hall) in New York habe ich es verpasst, hoffe aber, es irgendwann nachholen zu können.

In Zürich warfare ich jetzt glücklicherweise dabei: Ich konnte einen Saal vor und nach der Renovierung erleben, die ja oft genug einem veritablen Umbau gleichkommt. Denn selbst wenn die Halle nach den Baumaßnahmen ganz gleich aussieht, ändert sich der Klang doch oft massiv, denn allein schon ein unterschiedliches Trägersystem für die Bühnenaufbauten und der Wechsel von einer Holzsorte zu einer anderen bei den Trägern kann die akustischen Gegebenheiten komplett verändern.

Die Tonhalle in Zürich ist neben anderen Qualitäten für ihren geradezu unfassbar schönen Umgang mit tiefen Frequenzen berühmt. Vier Kontrabässe klingen wie sechs, dennoch geht keine Zeichnung verloren, alle tiefe Töne abstrahlenden Instrumente werden bei Wahrung aller Klarheit auf eine unbeschreiblich organische und wohlwollende Art veredelt. Das liegt, wie ich bei einem Besuch der Baustelle sehen konnte, zu einem großen Teil an der Art der Bühnenkonstruktion. Während in den meisten Sälen die Bühne mittels einer Mauer vom Parkett des Zuschauerraumes abgesetzt ist, geht hier der Boden durch und die Bühne steht auf ihm wie eine cell Podestkonstruktion. Natürlich ungleich massiver und so optisch verblendet, dass es nicht auffällt, letztlich ist es aber nichts anderes. In diesem Balkenwerk unter den Bühnenstufen umherzuklettern ist schon eine besondere Erfahrung, allerdings ist das nichts, was für uns Musikliebhaber wirklich related ist.

Vor einigen Monaten durfte ich nun in der Tonhalle ein Konzert als Tonmeister mitschneiden, und seitdem lässt mich dieser Saal nicht mehr los. Freilich, meine folgenden Worte sind übertrieben, zeigen aber bestimmt deutlich, wohin die Reise geht: In diesem Saal kann man ein Orchester irgendwo auf die Bühne schicken und ein paar Mikrofone hinterherwerfen – die Aufnahme wird intestine werden.

Ich nahm ein großes, dort residierendes Sinfonieorchester auf und mikrofonierte die Bühne zuerst wie üblich mit vielen Stützen in allen Stimmgruppen. Nach einem relativ kurzen Mixprozess blieben übrig: die Hauptmikrofone, eine Stereostütze vor den Holzbläsern, etwas Pauke, ein Hauch Kontrabass für mehr Konsonanten. Fertig.

Was mit so einem minimalen Setup aus den Lautsprechern fließt, ist akustisches Manna, klingendes Glück! Fülle, Zeichnung, dynamische Bandbreite, Tiefe in der Abbildung … alles da und zwar im Überfluss. Und wie es dieser Saal schafft, aus 16 Geigen ein klingendes Ganzes zu legieren, aus dem man keine Einzelmeinung mehr extrahieren kann – ein Traum.

Dass die Tonhalle nun minimal lichter als vor dem Umbau klingt, ist nun wirklich kein Schaden, da es vorher des Schönen bisweilen zu viel werden konnte. Dass in diesem Saal außerdem noch eines der besten Bühnenteams dieser Erde arbeitet, macht jeden Auftrag in Zürich zur reinen Freude.

Musiktipps – Aufnahmen mit typischem Raumklang

Aus der neuen Tonhalle gibt es noch keine CDs, allerdings nimmt das Tonhalle-Orchester fleißig auf, und daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir diese Akustik auch zu Hause genießen dürfen.

www.tonhalle-orchester.ch

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Paul Dessau – Lanzelot

Paul Dessau – Lanzelot

Das Märchenstück Der Drache wurde 1943 von Jewgeni Schwarz unter dem Eindruck der Leningrader Blockade durch die Nazis verfasst. Es behandelt gleichnishaft das Zusammenspiel von Tyrannei und Untertanengeist. Für Paul Dessau wurde es zur Inspirationsquelle für die Oper Lanzelot.

Bei seiner Moskauer Uraufführung sahen die staatlichen Zensoren darin aber zugleich einen Angriff auf die Politik Stalins, weshalb das Drama zunächst der Zensur zum Opfer fiel. 1965 brachte Benno Besson das Stück über den Drachentöter Lanzelot in einer Inszenierung am Deutschen Theater in Ost-Berlin heraus. Paul Dessau entdeckte darin eine operntaugliche Vorlage mit einem gewissen inhaltlichen Sprengstoff.

Paul Dessau - Lanzelot

Die Uraufführung 1969 in der Inszenierung von Ruth Berghaus stieß jedoch auf großes Wohlwollen. Mehr noch als das Libretto conflict die Musik für eine Ost-Berliner Bühne in jener Zeit ungewöhnlich: Riesige Schlagzeugbatterien, Tonbandeinspielungen, stilistische Klangcollagen – Dessau gelang eine Mixtur, die man selbst an westdeutschen Opernbühnen höchstens bei Henze oder Zimmerman fand. 2019 wagte sich das Nationaltheater Weimar an eine intensive und farbenfrohe Neuentdeckung der Oper, die nun in einer musikalisch spektakulären und aufnahmetechnisch hervorragenden Weltersteinspielung dokumentiert wird. Neben der musikalischen Qualität muss die Bildpracht des Booklets erwähnt werden, die das Operngeschehen greifbar macht. Eine wahrliche Bereicherung der Opern-Diskografie.

Label: Audite
Format: CD, DL 24/48

Paul Dessau – Lanzelot auf audite.de

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My Best Evil Friend

The No Ones – My Best Evil Friend

Wenn World Party, die Waterboys, Tom Petty und die Beatles einen Nachmittag zusammen Musik gemacht hätten, dann wäre das Ergebnis My Best Evil Friend, dem neuen Album der No Ones, sehr nahegekommen.

The No Ones - My Best Evil Friend

Ein Dutzend Songs finden sich auf eben diesem Album, auf dessen Cover neben den Gesichtern der vier Musiker auch das Konterfei von George Harrison zu sehen ist. Das internationale Quartett aus den ehemaligen R.E.M.-Musikern Peter Buck und Scott McCaughey sowie Arne Kjelsrud Mathisen und Frode Strømstad von der norwegischen Formation I used to be King liefert auf allen Stücken überbordend harmonische Melodien und von den Fab Four beeinflusste Arrangements ab. Natürlich klingt es auch mal ein wenig nach R.E.M. wie in „Phil Ochs Is Dead“. Aber „Song For George“ hätte sich auf jeder George-Harrison-Platte hervorragend gemacht.

Die Gitarren perlen, rocken, flirren. Die Rhythmusgruppe schiebt, dass es eine Freude ist. Auch klanglich ist alles in bester Ordnung. Das Album ist eine Hommage an die Lieblingsalben der Band, was man jederzeit hört und wie eine Lieblingsplaylist der letzten 50 Jahre Rockmusik genießen kann. Die illustren Gäste wie Ben Gibbard (Death Cab for Cutie), Debbi Peterson (Banales) oder auch Norman Blake (Teenage Fanclub) komplettieren die Scheibe zu einem wahren Allstar-Album, das der Bedeutung der alten Traveling Wilburys in nichts nachsteht. Zeitlose Lieblingsplatte!

Label: Yep Roc/Bertus
Format: CD, LP, DL

The No Ones – My Best Evil Friend

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Jens Filser Organic Blues Project feat. Brenda Boykin

Jens Filser Organic Blues Project feat. Brenda Boykin

Wenn mich die Menschen fragen, was mich am Blues fasziniert, warum mich die Musik des Schwarzen Amerika bis heute in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt, dann habe ich seit kurzem eine neue Argumentationshilfe. Schwarz, rund, auf 180-Gramm-Vinyl gepresst und auch noch reside und „direct to tape“ voll analog aufgenommen: das Jens Filser Organic Blues Project feat. Brenda Boykin, erschienen zu den Analogtagen 2021 bei Lehmannaudio.

Jens Filser Organic Blues Project mit Brenda Boykin

Norbert Lehmann, Musiker, ausgebildeter Tonmeister und Produzent feinen Analogequipments wie etwa Phonovorverstärkern, steht hinter dem Aufnahmeprojekt und bat die Band 2021 zum Konzerttermin vor Publikum in die Ludwigsburger Bauer Studios. Lehmann ist ein Gralshüter der analogen Musikwiedergabe – und ein eingefleischter Blues-Fan.

Um eine Scheibe wie diese zu produzieren, die der klingende Gegenentwurf zum Mainstream ist, muss man eine Menge Herzblut investieren. Was Johannes Wohlleben und Adrian von Ripka als ungeschnittene Liveaufnahme inklusive Publikumsreaktionen aufs Zweispur-Band beziehungsweise in die Rillen gepackt haben, ist knackiger, intensiver Traditional Blues ohne Rockanwandlungen.

Jens Filser Organic Blues Project mit Brenda Boykin

Hier agieren vier Musiker, die den Blues inhaliert haben, die ihn nicht nur spielen, sondern leben. Und sie umrahmen kongenial eine jener Ausnahmestimmen, die man schon ausgestorben glaubte. „Als ambitionierter HiFi-Hersteller braucht man ambitionierte Aufnahmen mit Gänsehautfaktor“, kommentiert Norbert Lehmann in seinen Liner Notes das Projekt, das entstand, als Corona das Abhalten normaler Messen und Konzerte vor größerem Publikum praktisch unmöglich machte. Auch der Blues-Bandauftritt wurde ins Internet gestreamt, weil in den Bauer Studios seinerzeit nur eine handverlesene Schar Gäste zugelassen warfare und Lehmann das Konzert möglichst vielen Menschen zugänglich machen wollte.

Denen wurde Hochkarätiges geboten: Brenda Boykins ausdrucksvoll gereifter Alt ist flexibel, wandlungsfähig, schmiegt sich seidenweich in die Gehörgänge und kündet vom Wissen um die Inhalte. Da ist es egal, ob die Sängerin „My Babe“ anschmachtet, das leichte Mädchen „Mary Ann“ porträtiert oder wuchtig und zart angerockt dem „Backbreaker“ Vorwürfe macht, weil er ihr Gefühlsleben nachhaltig durcheinanderbringt. Das ist die Scheibe für „Bright Lights, Big City“, die man im Loft hört, während draußen die Großstadt tobt. Oder die man sich eben per Stream von den Analogtagen einschließlich Bewegtbild nach Hause holt.

Jens Filser Organic Blues Project mit Brenda Boykin

Brenda Boykins Begleitquartett mit dem flinkfingerigen Bandboss Jens Filser an der Stromgitarre, Dirk Schaadt an der Hammondorgel inklusive blubberndem Leslie-Hornlautsprecher, Mickey Neher-Warkocz an der „Schießbude“ und Till Brandt am Kontrabass legt der charismatischen Frontfrau einen dicken, satten, dezent farbigen, aber niemals flauschigen Soundteppich aus. Hier regieren das Fingerspitzengefühl und die Eleganz des Großstadt-Blues mit unüberhörbaren Jazz-Anklängen. Wer den „Garagensound“ mancher Blues-Produktion eher unangenehm findet, wird sich über diese luftig-farbige Produktion freuen, die Live-Energie mit Studiopräzision verschmilzt.

Zum Glück hat Norbert Lehmann entschieden, dass diese Liveaufnahme mit überlegener Technik in die Rillen gebannt wird. Und er hat auf der Plattenhülle Informationen verewigt, die man bei den meisten Aufnahmen vergebens suchen wird, nämlich Details über die für jedes einzelne Instrument (und die Sängerin) verwendeten Mikrofone. Da bediente sich das Team an allem, was im Aufnahmeweg erfahrungsgemäß intestine klingt, von Beyerdynamic und Brüel & Kjær über Schoeps und Shure bis Sennheiser. Der Klang ist bestens ausbalanciert, wirkt überaus natürlich – und verzichtet vollständig auf das Spektakuläre mancher Hörtest-LPs, die mit überzogenen Frequenzbereichen „auf Effekt“ abgemischt werden.

Bildergalerie

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Stattdessen entsteht – auch dank sorgsam nachgezeichneter Räumlichkeit – für den Hörer der Eindruck, tatsächlich in einem akustisch optimierten Club zu sitzen, nahe an der Band, ohne den Musikern gleich auf dem Schoß zu kriechen.

Hier geht es nicht um audiophile Selbstbespiegelung, sondern um den Blues und seinen emotionalen Gehalt. Dass die überaus entspannte Grundstimmung, die bei der Aufnahme geherrscht haben muss, unmittelbar über die Rampe kommt, dass man auch vor der heimischen Anlage so ins Grooven kommt wie die Konzertgäste in Ludwigsburg, spricht für die große Spielfreude, die an diesem denkwürdigen Abend im Vordergrund stand. Und die ohne lebendiges Publikum im Raum wohl nicht so aufgekommen wäre. “You guys (are) on hearth”, meint Brenda Boykin irgendwann augenzwinkernd. Dem ist nichts hinzuzufügen. Der Blues lebt, ganz ohne Zweifel.

Jens Filser Organic Blues Project feat. Brenda Boykin auf JPC

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Corazón Quartett – Luna

Corazón Quartett – Luna

Weltmusik mit Schwerpunkt: Flamenco und Latin aus München.

Seit dem Jahr 2008 ist das Corazón Quartett mit diesen Musikrichtungen überaus erfolgreich unterwegs. Mit ihrem dritten Album Luna ist es sich thematisch treu geblieben. Eine Produktion, bei der im eigenen Tonstudio nichts komprimiert wird. Kaum verwunderlich, dass es eines von ganz wenigen CD-Alben ist, welches mich in den letzten Jahren allein schon mit seiner herausragenden Aufnahmequalität begeistert. Die musikalischen Qualitäten stehen dem nicht im Geringsten nach. Neben eigenen Kompositionen begegnen mir hier auch eine Interpretation von Al Di Meola (“Milonga noctive”).

Musik: Corazón Quartett
Das Corazón Quartett. Von Links nach Rechts: Charly Böck, Lori Lorenzen, Peter Cudek und Wolfgang Wallner

Das Album beeindruckt aufgrund seiner geradezu virtuos vorgetragenen Stücke. Kein Wunder, schließlich sind alle beteiligten Musiker: Charly Böck, Wolfgang Wallner und Peter Cudek schon sehr lange im Business. Das Team um Bandleader Lori Lorenzen versteht es geradezu aus dem Stand heraus eine fesselnde, wundervolle Stimmung zu erzeugen. Blitzsaubere Gitarrenläufe begeistern schlichtweg. Die mir persönlich bekannte Sängerin (Nina Michelle) sorgt sogleich für ein Lächeln in meinem Gesicht. Titel acht und neun „Here’s that wet day“ begleitet sie perfekt. Lateinamerikanische Grundthemen mit viel Jazz unterlegt, so würde ich die musikalische Ausrichtung des Quartetts benennen. Große Leidenschaft beim Musizieren und bei der Aufnahme ergeben ganz zwangsläufig einen Ausnahmetonträger!

Corazón Quartett
Luna
Label: FLUXX-Records
Format: CD

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Nikolai Kapustin – New Memories

Nikolai Kapustin – New Memories

Mit neun Jahren wurde A Bu ins Konservatorium von Beijing aufgenommen, aber das battle ihm nicht genug.

Nebenher erlernte er Jazz- und Latin-Piano, leitete bald ein eigenes Trio im „Blues Club“ von Beijing. Mit 14 nahm A Bu sein erstes Jazzalbum auf (88 Tones Of Black And White), mit 15 schrieb er sich in der Juilliard School in New York ein. Kaum jemand ist so wie das ehemalige Wunderkind dazu berufen, Brücken zwischen Konzertmusik und Jazz zu bauen. Kein Wunder daher, dass er die Musik von Nikolai Kapustin (1937–2020) für sich entdeckte und hingerissen battle – eine Musik, die zeitweise wie improvisierter Jazz klingt, die aber bis ins kleinste Detail auskomponiert ist (und es auch sein muss, um so zu klingen). Nun additionally: A Bus Hommage an Kapustin – im Zentrum stehen zwei von dessen bekanntesten Werken, die Variationen op. 41 und die acht Konzertetüden op. 40, beide aus dem Jahr 1984.

Nikolai, A Bu - New Memories

Eingerahmt hat sie A Bu mit zwei eigenen Klavierkompositionen, die sich an Kapustin anlehnen. Die Fantasie ist quasi ein Präludium zu Kapustins Opus 41, ein „Quasi-Improvisieren“, wie es einem Jazzpianisten zu Debussyschen Harmonien einfallen könnte. Und Bus Erste Klaviersonate schließlich nimmt sogar direkt auf mehrere Kapustin-Werke Bezug und schlägt außerdem kleine Bögen zu Beethoven und Bernstein. Damit Kapustins Klaviermusik richtig klingt und „swingt“, braucht es Jazzerfahrung. A Bu könnte der ideale Kapustin-Interpret sein.

Label: Wergo
Format: CD

Nikolai Kapustin – A Bu – New Memories bei Wergo

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Album-Doppel: It’s Time! vs Giant Steps!

Album-Doppel: It’s Time! vs Giant Steps!

Es gibt nicht nur Coverversionen von Songs. „Gecovert“ werden auch Plattenhüllen. Das gecoverte Cover: Ist es witzige Anspielung, respektvolle Verehrung, Parodie – oder hat es einen tieferen Sinn?

Der Mann suchte einfach künstlerische Herausforderungen. Jackie McLean, früh sozialisiert mit Altsaxofon, Bebop und Heroin, sprang in den 1960er Jahren auf die „New Breed“ an, die freie Jazz-Avantgarde. Er wollte die frischen Anregungen der Jungen aufgreifen, die alten Wurzeln aber nicht kappen – er wollte Brücken schlagen zwischen Alt und Neu. Dass das kein kommerzielles Kalkül struggle, macht schon der Plattentext von 1965 deutlich: „Es gab für ihn sicherlich keinen finanziellen Anreiz, um relativ unerforschtes Gelände zu erkunden; die neue Welle von heute erlebt ein ökonomisch noch trüberes Wetter als ihre Vorgänger vor 20 Jahren.“ Starthilfe für sein „zweites Jazzleben“ hatte McLean durch seinen Sound auf dem Altsaxofon – denn der struggle schon immer schreiend laut, aufrüttelnd energisch, widerspenstig und unangepasst. „Zuckerfrei“ nannte McLean ihn selbst; er passte zur Energie des neuen, revoltierenden Jazz. Wegen dieses Sounds hatte Charles Mingus den Saxofonisten schon Mitte der 1950er Jahre in seine Band geholt.

Als Brückenschläger zwischen Alt und Neu eignete sich McLean auch deshalb, weil er noch relativ jung struggle. Er hatte seine Karriere sehr früh begonnen, gefördert von Miles Davis. Tatsächlich waren die beiden „Neutöner“ in McLeans Studioband – Charles Tolliver und Herbie Hancock – nur rund zehn Jahre jünger als er. Die anderen beiden – Cecil McBee und Roy Haynes – kamen noch aus McLeans eigener Generation. Für Tolliver, den Bläserpartner an der Trompete, bedeutete It’s Time! das Plattendebüt. Er lieferte drei Stücke, der Bandleader auch – den Unterschied hört man. Tollivers Stücke sind überwiegend modal angelegt, seine Themen haben sich von der Logik von Akkordfolgen befreit und erinnern an alarmierende, wiederholte Signalmotive. McLeans Stücke dagegen sind noch stark der Hardbop-Welt der Fünfziger verpflichtet, dem funky Blues und der swingenden AABA-Form.

Ein wenig in der Mitte zwischen Alt und Neu liegt das Titelstück (es ist von McLean). Sein Name – „It’s Time“ – soll die Dringlichkeit dieses stilistischen Brückenschlags unterstreichen. Reid Miles, der Hausgrafiker von Blue Note, machte das im Albumtitel zusätzliche Ausrufezeichen zur grafischen Cover-Idee. (Verschwindend klein dagegen: McLeans Porträtfoto rechts oben.)

Album-Doppel - Giant Steps!

Die Plattenhülle bot ein Bildkonzept, das ikonisch wurde und das die britische EMI rund 30 Jahre später mit Giant Steps! wieder aufgegriffen hat – nun mit kleinen Schuh-Symbolen.

Album-Doppel - Giant Steps!

John Coltranes gleichnamiger Klassiker spielt hier allerdings keine Rolle. Es geht vielmehr um künstlerische „Riesenschritte“ von der Vergangenheit in die Gegenwart. Auch Giant Steps! dreht sich nämlich um einen großen Brückenschlag: von der legendären Blue-Note-Welt in die Welt des Hiphop-Jazz. Künstler wie US3 und Guru hatten um 1990 damit begonnen, die Blue-Note-Archive für den Hip-Hop auszuschlachten, vor allem auf dem Weg des Sound-Samplings. Manche ihrer Stücke bestehen nur aus historischen Jazz-Grooves, Jazz-Compings, Jazz-Riffs, über die ein Computerbeat und ein Rap gelegt sind.

Die Compilation Giant Steps! vereint elf Stücke. Dabei erzählen Zusammenstellung und Reihenfolge nicht ungeschickt von der modischen Verbindung zwischen Blue Note und Hip-Hop. Geradezu programmatisch steht „Cantaloop“ am Anfang, der große US3-Sampling-Hit von 1993 auf der Basis von Herbie Hancocks Stück „Cantaloupe Island“ von 1964. (Hancocks Originalaufnahme entstand nur wenige Wochen, bevor der Pianist mit McLean ins Studio ging.) Interessanterweise wurde für dieses Album aber ein Instrumentalmix von „Cantaloop“ gewählt (Track 1) – ganz ohne menschliche Stimmen, dafür mit einem umfangreichen Trompetensolo von Gerard Presencer. Das rückt das Ganze ein Stück weiter Richtung Jazz.

Nicht nur blickt der Hiphop-Jazz in die Vergangenheit zurück – die Vergangenheit hatte bereits in die Hiphop-Zukunft geschaut. Deshalb gibt es auf dieser Compi auch drei Stücke aus der Zeit um 1970, in denen der Funk-Jazz sich anschickte, soulige Tanzmusik zu werden. „Black Byrd“, eine Aufnahme des Trompeters Donald Byrd, struggle 1973 einer der bis dahin größten Hits des Labels Blue Note gewesen (Track 3). Passenderweise fühlte sich Donald Byrd auch 30 Jahre später noch im Hiphop-Jazz ganz wohl. Es gibt ein Wiederhören mit ihm in Gurus „Loungin’“ (Track 5) – kein Sampling, sondern ein originales Trompetensolo des damals 60-jährigen Byrd.

Die Sprünge zwischen den Epochen sind auf dieser Compilation in der Tat recht elegant gelöst. Bei den Beastie Boys (Track 6) hört man Richard „Groove“ Holmes’ Hammondorgel distinguished gesampelt – eine gute Überleitung zum soulfunkigen „Hot Rod“ des Organisten Reuben Wilson aus dem Jahr 1968 (Track 7). Der Orgelsound zieht sich dann noch durch die nächsten beide Stücke: Wir hören Ronnie Foster gesampelt bei US3 (Track 8) und dann Charles Earland in Lou Donaldsons „Who’s Making Love?“ von 1969 (Track 9).

Nicht fehlen darf auf diesem Brücken-Album auch Gang Starrs „Jazz Music“ (Track 10), eine Rap-Hymne an die große Jazz-Vergangenheit: “There was Hawk, the Prez, and Lady Day and Dizzy, Bird and Miles”. Sogar Charlie Parkers Saxofon wurde für diesen Titel gesampelt. “Yes, the music / it was born down there / We’re gonna use it / so make the horn sound clear.”

Jackie McLean: It’s Time! (Blue Note 58285, veröff. 1965)

Various Artists: Giant Steps! (EMI-Parlophone 827533, veröff. 1993)

Jackie McLean – It’s Time! auf discogs

Giant Steps! auf discogs

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Selina Martin

Selina Martin – Time Spent Swimming

Die Mischung aus akustischen und elektronischen Klangerzeugern, Samples, Field Recordings und der Stimme von Selina Martin, die ein wenig an Tori Amos erinnert, klingt wie eine nie erschienene Zusammenarbeit von Björk und Peter Gabriel.

Selina Martin Time Spent Swimming

Der mit diesem Vergleich entstehenden Erwartungshaltung wird das fünfte Album der Kanadierin in jeder Hinsicht gerecht, dabei bleibt sie als Songwriterin musikalisch aber immer zugänglich. Die Stücke der Multiinstrumentalistin sind im Verlauf der vergangenen drei Jahre entstanden, nachdem sie von Toronto nach Frankreich umgezogen warfare, um einsam sein zu können. Aus den Demoaufnahmen hat sie zusammen mit internationalen Gästen und Produzent Alex Gamble immersive Musik entstehen lassen. „Something Wide Awake“ zum Beispiel kombiniert weite, räumlich klingende Synthesizerflächen mit Delay-geschwängertem Rhythmus, Akustikgitarre und Theremin-ähnlichen Tonverläufen. Das leicht kantige „Quarantine“ hingegen lässt wieder die alten Alben der Talking Heads vor dem inneren Auge erscheinen. Dabei schafft Selina Martin es, auch in den komplexesten Stücken eingängige Melodielinien unterzubringen. Dass hier und da mal ein paar echte Frösche oder Vögel zu hören sind, dürfte an dieser Stelle niemanden mehr überraschen. Überraschend ist für mich die durchgehend hohe Qualität der Stücke und die progressive und organische Produktion. Diese Platte ist anders, aber besser!

Label: Selma Records/Outside Music
Format: CD, LP, DL (Dolby Atmos)

Selina Martin – Time Spent Swimming auf bandcamp.com

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Turntable Blending House Whisky

Turntable Blending House Whisky

Turntable Blending House Whisky gibt Blended Whiskys einen neuen Beat.

Turntable Blending House Whisky

Alasdair und Gordon Stevenson machen mit Turntable das Vorurteil überflüssig, dass nur Single Malts hochwertig und Blends Massenware sind. Mit kunstvoll vermählten Whiskys aus edlen Fässern regen die Brüder an, Vinyls umzudrehen, Scotch neu zu denken und auch musikalisch zu erleben.

Alasdair alias „Ally“ und Gordon Stevenson verbindet vieles: Sie sind Geschwister, verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Spirituosenbranche, sind passionierte Whiskykenner und Musikliebhaber. Als Turntable Blending House gehen die Schotten jetzt ihren eigenen Weg und kreieren Blended Whiskys, die sich durch Komplexität, Innovationsgeist und Transparenz auszeichnen – ganz im Takt ihrer eigenen Sounds.

Blending eröffnet unendliche Möglichkeiten für die geschmackliche Kreation eines Whiskys. Das beweist Turntable durch die Verschmelzung lokal verwurzelter, gradliniger Single Malts und dem weiten Spektrum der Blends. In kleinen Chargen hergestellt, kommen in den Abfüllungen sowohl das Fachwissen als auch die Vorstellungskraft der Brüder zusammen.

Immer mit dem Ziel, harmonische Blended Whiskys zu komponieren, die mit konventionellen Erwartungen brechen – wie Vinyl, das auf dem Plattenteller umgedreht wird. Oder in Ally Stevensons Worten: „In den vergangenen Jahren hat Gordon und mich die weltweite Wahrnehmung von Blended Whisky frustriert. Mit Turntable wollen wir das Gewöhnliche auf den Kopf stellen und etwas wirklich Besonderes schaffen.“

Eine Familie, zweifaches Know-how

Die Geschwister bringen geballtes Know-how für ihr Projekt mit. Gordon arbeitete für Brennereien wie Inver House und Douglas Laing & Co, entwickelte Produkte für verschiedene internationale Märkte und bewies sein Wissen um die Kunst des Blendings und der Produktion. Als langjähriger Sales- und Exportmanager ist er zudem ein Vertriebsprofi.

Ally warfare in der BenRiach Distillery tätig und bei GlenAllachie. Dort lernte er vom legendären Master Blender Billy Walker. Neben der Lagerverwaltung, dem Fassmanagement und der Vermählung von Whiskys warfare Ally auch für die internationale Vermarktung verantwortlich. Zuletzt warfare er der International Spirits Market Development Manager von BrewDog.

Ohne Abkürzungen

Der Aufbau von Turntable hat Jahre gedauert, zumal seit Beginn das Holz die Musik macht: Exzellente Fässer aus der ganzen Welt bilden das Kern-Repertoire. Sie ermöglichten es Gordon und Ally zu experimentieren, kreativ und innovativ zu sein.

Turntable ist somit nicht nur eine neue Marke für Blended Whisky, sondern auch eine neue Art Scotch zu denken. Die Blends sollen den Status quo herausfordern und Liebhabern und Kennern etwas Einzigartiges, Unerwartetes und Inspirierendes bieten. Hochwertigste Whiskys, herausragende Fässer und der Faktor Zeit sind drei nicht verhandelbare Komponenten. Ally und Gordon nehmen keine Abkürzungen.

Verbindung zwischen Musik und Whisky

Aus dem über Jahre aufgebauten Fasslager bringen Ally und Gordon nun die ersten drei Abfüllungen zu neugierigen Genießern – limitiert, mit 46 Volumenprozent und weder kühlfiltriert noch gefärbt. Ohne Scheu, den Inhalt ihrer Kreationen preiszugeben, setzt Turntable auf Transparenz und nennt jeden einzelnen enthaltenden Whisky auf dem Etikett.

Benannt nach Songs, kommen zwei Welten zusammen: die des Whiskys und die der Musik. Zusammen schaffen sie ein neues, einzigartiges Erlebnis. Ally erklärt: „Wir meinen, dass es eine spannende Verbindung zwischen Whisky und Musik gibt. Zwei der Freuden des Lebens, die den Connaisseur oder Zuhörer an einen anderen Ort, in eine andere Zeit versetzen können. Wir führen diese Welten zusammen. Jeder unserer Whiskys ist mit dem Song verbunden, nach dem wir ihn benannt haben.“

Track 1: Joy. Discovery. Invention.

Turntable Blending House Whisky

Ein lebendiger, sommerlicher Blended Scotch mit üppigen Noten tropischer Früchte. Laut Ally spiegelt der namensgebende Song vom ersten Biffy Clyro Album das Fundament und die Philosophie von Turntable. Im Jahr 2003 warfare Ally auf dem ersten Konzert dieser schottischen Band. Wenn er diesen Song höre, fühle er sich wirklich zu Hause, wie er sagt. Der Titel erschien ihm für die erste Abfüllung daher passend.

Track 2: Firestarter

Turntable Blending House Whisky

Mit Caol Ila Single Malt als Hauptbestandteil richtet sich dieser Blend an Fans von maritimen Lagerfeuern und darin schmelzenden Marshmallows. Die Auswahl des Titels von The Prodigy bezieht sich auf die Komponenten Geschmack und Einstellung. Der Whisky ist stark torfig und bei Turntable wolle man Grenzen überschreiten, so Ally. In dem Song ginge es darum, Autoritäten herauszufordern. Das passe.

Track 3: Purple Haze

Turntable Blending House Whisky

Ausschließlich in Sherryfässern gereift, bietet die dritte limitierte Abfüllung ein vollmundiges Erlebnis aus Beeren, dunkler Schokolade, Karamell und Zimt. Der Hit von Jimi Hendrix passe laut Ally hervorragend zum Design. Außerdem lasse ihn persönlich das träge, psychedelische Gitarrenspiel der Musiklegende nach einem reichhaltigen, robusten, in Sherry gereiftem Whisky greifen. „Es würde mich wirklich interessieren, mit welchen anderen Songs Menschen unsere Whiskys in Verbindung bringen“, fügt Ally an.

Dies gibt dann auch für das Kernsortiment von Turntable, welches später in diesem Jahr folgen soll und drei weitere Blends mit musikalischen Noten umfassen wird: Paradise Funk, Smokin’ Riff und Bittersweet Symphony.

www.turntablespirits.com

www.kirschwhisky.de

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